Die Outdoorindustrie stellt immer mehr auf nachhaltige Produktion um, und kommuniziert dies mit einer Reihe an Nachhaltigkeitsbegriffen, die Kundinnen und Kunden nicht immer bekannt sind. Was haben all die Begriffe mit deinem Produkt zu tun? Hier geben wir dir einen Einblick. Aber denk daran: Du musst kein Experte sein, um in unseren Globetrotter-Filialen mehr über Nachhaltigkeit zu erfahren – sprich uns einfach an.
Es ist seit langem bekannt: Der “Abnutzungs- und Wegwerf”-Konsum führt zu einer nicht nachhaltigen Verschwendung von Ressourcen und zu großen Abfallbergen. Heute arbeiten viele Outdoor-Unternehmen stattdessen in die entgegengesetzte Richtung und wollen die Lebensdauer von Materialien und Produkten so weit wie möglich verlängern. Das Ziel: Dank durchdachtem Design und kluger Materialauswahl (vorzugsweise aus recycelten Materialien) soll ein Produkt lange genutzt, repariert und schließlich zu neuen Qualitätsprodukten recycelt werden können. Immer und immer wieder.
Dieses Konzept war vor einigen Jahren sehr populär, wird aber heute (nach einigen aufmerksamkeitserregenden Rechtsstreitigkeiten) oft mit “Greenwashing” in Verbindung gebracht. Der Grundgedanke ist jedoch gut: Unternehmen sollten ihre Treibhausgasemissionen messen und so weit wie möglich reduzieren. Das Ziel sollte sein, “Netto-Null” zu erreichen oder sogar klimapositiv zu werden. Auf dem Weg dorthin zahlt das Unternehmen für Lösungen und Projekte an anderer Stelle, um die Emissionen um mindestens so viel zu reduzieren, wie es selbst ausstößt, die so genannten Carbon Offsets. Damit gleicht es im letzten Schritt die bislang nicht vermeidbaren Treibhausgasemissionen aus.
PFAS, per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, ist eine Sammelbezeichnung für industriell hergestellte Chemikalien, die z. B. bei der Imprägnierung von Oberbekleidung zum Schutz vor Fett, Schmutz und Wasser verwendet werden. (Die Stoffe werden oft auch als Fluorkohlenwasserstoffe oder PFC bezeichnet.) PFAS-Stoffe sind sehr stabil und bauen sich daher in der Natur nur sehr langsam oder gar nicht ab. In der Outdoor-Branche haben mehrere Marken PFAS aus Imprägnierungen und Membranen entfernt und kennzeichnen sie auf Produktebene mit Begriffen wie “fluorkohlenstofffrei” oder “PFC-frei”. Strengere Rechtsvorschriften in der EU werden den Ausstieg beschleunigen.
Dieses Schweizer Unternehmen konzentriert sich in erster Linie auf das Chemikalienmanagement in der globalen Textilindustrie. Sein Hauptziel ist es, gefährliche und schädliche Chemikalien vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt zu identifizieren und auslaufen zu lassen. Hersteller und Marken können ihre Materialien und Prozesse von Bluesign auditieren und zertifizieren lassen. Wenn alle Bestandteile eines Produkts zugelassen sind, kann es als Bluesign-Produkt gekennzeichnet werden, was in der Outdoor-Branche heute durchaus üblich ist.
Die Verschmutzung durch Mikroplastik bezieht sich auf winzige Kunststofffragmente, die in die Umwelt und in natürliche Organismen gelangen, mit unerwünschten Folgen. Sie können unbeabsichtigt entstehen, etwa wenn Plastikflaschen oder synthetische Kleidung sich abnutzen und Partikel abwerfen, oder wenn solche Materialien nicht recycelt werden und auf Mülldeponien oder in der Natur landen. In der Diskussion über Plastikverschmutzung werden auch die noch winzigeren Mikrofasern genannt. Mikrofasern können von vielen Gegenständen stammen, die der Abnutzung ausgesetzt sind, z. B. beim Waschen von Kleidung, aber auch von Teppichen, Möbeln und Automobiltextilien. Diese Fasern können entweder natürlich (z. B. aus Baumwolle) oder synthetisch sein.
Der Baumwollanbau hat weltweit große Auswirkungen auf die Umwelt, da etwa 25 % der gesamten Textilproduktion aus Baumwollfasern besteht. Wie die konventionelle Landwirtschaft benötigt auch der ökologische Anbau große Mengen an Wasser, aber Umweltgifte und Kunstdünger sind nicht erlaubt. Der ökologische Landbau muss auch auf die Böden, Ökosysteme und Menschen Rücksicht nehmen. Was als Bio-Baumwolle gilt, ist von Land zu Land unterschiedlich, aber seriösen Anbietern ist gemeinsam, dass sie ihre Produkte von unabhängigen Unternehmen nach internationalen Standards wie GOTS (Global Organic Textile Standard) kontrollieren und zertifizieren lassen.
Mulesing ist eine Methode, bei der jungen Merinoschafen, oft ohne Betäubung, Hautstreifen vom Hinterviertel entfernt werden. Es handelt sich dabei um eine sehr schmerzhafte Behandlung, die durchgeführt wird, um Fliegenbefall in den Hautfalten am Hinterteil der Schafe zu verhindern. Sie wurde in den letzten Jahren drastisch eingeschränkt, ist aber in einigen Teilen der Welt immer noch erlaubt, obwohl sie schmerzhaft und relativ unwirksam ist. Es gibt wesentlich tierfreundlichere Alternativen, die so genannte Mulesing-freie Wolle erzeugen, wie sie beispielsweise von Fjällräven und Icebreaker verwendet wird.
Der Begriff bezieht sich auf Transparenz und Klarheit für Außenstehende. Wichtig ist hier die Rückverfolgbarkeit – die Möglichkeit, ein Produkt durch alle Produktions- und Verarbeitungsstufen zu verfolgen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die Umweltauswirkungen des Produkts sicherzustellen und damit eine Marke auf transparente Weise nachweisen kann, dass sie ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen erfüllt. Die Rückverfolgbarkeit von Produkten kann durch die Abbildung der gesamten Lieferkette erreicht werden. Transparenz bedeutet auch, dass Unternehmen Informationen über die Sozial- und Umweltpolitik, veröffentlichen.
Recyceltes Polyester senkt den Energieverbrauch im Vergleich zu neuem Polyester um 30-50 Prozent, ohne dass es zu nennenswerten Qualitätseinbußen kommt. Es ist zwar nicht biologisch abbaubar, dafür aber oft recycelbar. Recyceltes Polyester für Textilien stammt in der Regel aus PET-Flaschen, aber es gibt auch viele Projekte für das Recycling von Textilien zu Textilien. Wenn es zukünftig gelingt, Polyester mit einem effizienten Textilrecyclingsystem zu kombinieren, besteht ein großes Potenzial für einen zirkulären Produktionskreislauf, der Abfälle reduziert und erhebliche Ressourcen einspart.
Unser Produktsiegel “Eine Grünere Wahl” hilft dir dabei, nachhaltigere Produkte in unserem Sortiment zu erkennen. Wir treffen die Auswahl anhand eines Punktesystems mit 10 wichtigen Kriterien – von der Herstellung der Materialien bis zur Wiederverwertbarkeit des Produkts. Mit diesem Label wollen wir es dir leicht machen, nachhaltiger zu handeln. Gleichzeitig unterstützen wir Marken, die Vorreiter in Hinblick auf Nachhaltigkeit sein wollen. Jedes Jahr bewertet Globetrotter tausende Outdoor-Produkte nach diesem System. Es ist eine unserer Investitionen in ein nachhaltigeres Outdoor-Leben. Hier kannst du mehr über “Eine grünere Wahl” erfahren.