Mitten durch die Weinregionen Baden-Württembergs führt der Weinradweg. Aber nicht nur Weinliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, auch Naturmenschen und Kulturinteressierte finden auf dieser knapp 400 Kilometer langen Strecke immer wieder etwas Sehenswertes. So geht es vorbei an Fachwerkstädten, Burgen und Schlössern und natürlich auch Weinlehr- und Weinerlebnispfaden. Für das leibliche Wohl ist auf der gesamten Tour bestens gesorgt.

Los geht es am Bahnhof in Niederstetten. Auf insgesamt sieben Etappen mit mittlerem Schwierigkeitsgrad und einer Länge von bis zu 76 Kilometern geht es an Weinreben vorbei durchs Taubertal bis nach Rottenburg am Neckar. Zwischendurch gibt es einige Möglichkeiten, die Tour abzukürzen.

Sieben Städte, sechs Etappen, rund 230 Kilometer Radwege: Die Thüringer Städtekette ist vor allem für all diejenigen Radfahrer interessant, die eine ordentliche Portion Kultur auf ihrer Tour nicht missen wollen. Von der Wartburgstadt Eisenach im Westen des Bundeslands bis zur Skatstadt Altenburg im Osten locken sehenswerte Innenstädte, eine abwechslungsreiche Landschaft und jede Menge Geschichte.

Alle sieben Orte des Fernradwegs liegen an der Bahnstrecke, sodass die Anreise bequem mit dem Zug erfolgen kann. Leichte bis mittlere Etappen zwischen 24 und 61 Kilometern pro Tag warten auf die Radfahrer:innen, die nach leichter Anstrengung immer mit einem neuen Städtetrip belohnt werden. Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena, Gera, Altenburg locken mit zahlreichen Museen, Schlössern und Burgen sowie landschaftlichen Highlights wie Höhlen und Schluchten.

Die ideale Radtour mit einer Übernachtung für die ganze Familie befindet sich im Saarland: Auf dem Saar-Radweg geht es auf ebener Strecke entlang des Saarufers bis nach Konz, wo Saale und Mosel aufeinandertreffen. Neben einer beeindruckenden Landschaft zwischen Wäldern, Felsen und Weinbergen laden einige Städte unterwegs zu einem Stopp ein. Ob Saarbrücken, Saarlouis oder die Saarschlafe: Der Fluss ist bei dieser Radtour allgegenwärtig.

Sowohl der Startpunkt in Frankreich als auch das Ziel in Konz, kurz vor Trier, sind gut an das Bahnnetz angebunden. Entlang der Strecke befinden sich zahlreiche Möglichkeiten für Übernachtungen und die Etappen können individuell gelegt werden. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann auch auf drei Etappen fahren und die Tour noch ein wenig gemütlicher angehen lassen.

Grenzüberschreitend verläuft der Glan-Blies-Radweg vom lothringischen Saargemünd durch das Bliestal und quer durch das Kuseler Musikantenland am Glan entlang bis nach Staudernheim (Nahe). Die 130 Kilometer können in mehrere Etappen unterteilt werden, die zwischen 12 und 34 Kilometer lang sind und dabei viel Zeit lassen, Landschaft und Kultur auf sich wirken zu lassen. Entlang einer stillgelegten Bahntrasse führt der Weg vorbei an Flüssen, Weinbergen und historischen Fachwerkstädten.

Ob ein Abstecher ins Orchideengebiet oder ein Besuch im Museum: Entlang des Radwegs warten nicht nur zahlreiche Unterkünfte und Gastronomien, auch die Sehenswürdigkeiten kommen nicht zu kurz. Zahlreiche Punkte der Tour sind mit der Bahn zu erreichen, sodass der Radweg auch jederzeit auf den Schienen erreicht oder fortgeführt werden kann.

245 Kilometer Radwandern auf ehemaligen Bahntrassen durch Hessen: Auf acht Etappen führt der Bahnradweg von Hanau nach Bad Hersfeld. Es geht durch die Naturparke „Hoher Vogelsberg“ und „Hessische Rhön“ durchs Mittelgebirge, doch dank der Streckenführung entlang der Bahntrasse kommt die Strecke beinahe ohne Anstiege aus. 

Die Etappen sind zwischen 32 und 85 Kilometer lang und führen vorbei an Schlössern, Flussläufen, Gastronomien und Übernachtungsmöglichkeiten. Start- und Endpunkt sind mit der Bahn gut zu erreichen und auch entlang der Strecke gibt es dank mehrerer Radbusse die Möglichkeit, auch mal einen Streckenteil per Bus und Bahn zu fahren.

Ganz entspannt durch die Lüneburger Heide: Auf der 236 Kilometer langen Heidekreistour lässt sich die historische Kulturlandschaft in Niedersachsen wunderbar per Rad erkunden. Dabei geht es über die hügelige Landschaft durch die Vogelpark-Region und ins Aller-Leine-Tal. Unterwegs warten historische Gebäude, Kunstinstallationen, Heideflüsse und eine vielfältige Pflanzenwelt. Und nicht zu vergessen die Heidschnucken, die in der Lüneburger Heide zuhause sind. 

Aufgeteilt ist die Tour in 13 Etappen, die alle nicht sehr lang sind, sodass genügend Zeit bleibt für Pausen. Wer es sportlicher möchte, kann aber durchaus auch die Etappen miteinander verbinden. Die Tour ist angebunden an insgesamt elf Bahnhöfe und in den Sommermonaten fahren Shuttle-Busse, die die Radfahrer samt Rädern auch ein Stück mitnehmen können.

Ob von Bremen nach Hamburg oder andersrum: Der Radweg verbindet die beiden Hansestädte miteinander und führt dabei vorbei an einer abwechslungsreichen Landschaft. Wiesen, Heidelandschaften, Wälder, Flüsse und Moore liegen entlang der 150 Kilometer langen Strecke. Außerdem warten auf den drei Etappen einige Sehenswürdigkeiten wie eine historische Wassermühle, ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster sowie das Künstlerdorf Fischerhude.

Wer von Bremen nach Hamburg fährt hat tendenziell weniger Gegenwind. Die Anreise kann ganz einfach mit dem Zug erfolgen und auch zwischendurch lässt sich der Metronom nutzen, um etwas Strecke mit der Bahn zu machen. Bis auf ein paar Wege in den Harburger Bergen ist die Strecke recht flach und eignet sich daher auch wunderbar mit Kindern.

Auf dem historischen Landweg, der im 19. Jahrhundert als Hauptroute von Dänemark nach Norddeutschland galt, führt der Ochsenweg mitten durch Schleswig-Holstein. 230 Kilometer schlängelt sich der Radweg durch Moore und Marschland sowie weitere typische norddeutsche Landschaft. Am Weg entlang lässt sich wunderbar die deutsch-dänische Geschichte erkunden sowie weitere Sehenswürdigkeiten wie das UNESCO-Welterbe Danewerk, einer 30 Kilometer langen Wallanlage.

Die größtenteils ebene Strecke kann in einer Ostroute und einer Westroute gefahren werden und misst insgesamt 349 Kilometer. Diese können in neun Etappen unterteilt werden. Insgesamt 20 Bahnhöfe liegen auf der Route, sodass An- und Abreise problemlos mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln möglich sind. 

So viel Strand wie nur möglich und bei jedem Tritt in die Pedale ein Blick aufs Meer: Der Ostseeküsten-Radweg ist einer der schönsten Küstenradwege Europas und der deutsche Teil der Strecke beginnt in Flensburg. In Mecklenburg-Vorpommern startet der Radweg in Travemünde und geht – mit einem Abstecher um die Insel Rügen – bis nach Usedom.

Entlang der Strecke passieren die Radfahrer zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie die UNESCO-Welterbestadt Wismar, den Leuchtturm in Timmendorf oder das Ozeaneum in Stralsund. Auch drei Inseln liegen auf der Tour. 

Von der Bundeshauptstadt auf die idyllische Ostseeinsel Usedom führt ein Radfernweg mehr als 300 Kilometer lang durch Brandenburg bis Mecklenburg-Vorpommern. Kleine Städtchen und ruhig gelegene Dörfer säumen den Weg, Wiesen, Kornfelder und der Oder-Havel-Kanal machen es den Radfahrenden leicht, den Stress der Großstadt ganz schnell hinter sich zu lassen. An den Etappenzielen gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, allerdings sind die Gastronomien unterwegs rar gesät, weshalb es gut ist, immer eine Verpflegung dabei zu haben.

Bis auf Usedom sind alle Etappen gut an das Bahnnetz angeschlossen, sodass sich die Tour auch gut als einzelne Tagesetappen planen lässt. Die Strecke ist sehr eben, ist daher also eine gute Tour für Kinder und Anfänger.

Ein Fernradweg, drei Routen: Der knapp 400 Kilometer lande Radweg führt über die Zwickauer und Freiberger Mulde zur Vereinigten Mulde. Dabei kommt man an vielen Sehenswürdigkeiten rund um Industrie und Kultur vorbei, kann an Badeseen entspannen oder mittelalterliche Burgen und Schlösser besichtigen.

Um den Radweg von der Quelle zur Mündung zu fahren, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder startet man im tschechischen Moldava im böhmischen Erzgebirge, dem Quellort der Freiberger Mulde, oder im vogtländischen Schöneck, wo die Zwickauer Mulde entspringt. Beide Arme fließen in der Vereinigten Mulde zusammen und führen von dort über den Flussradweg nach Dessau in Sachsen-Anhalt, wo die Mulde in die Elbe mündet. Die 15 Etappen erstrecken sich über beide Muldenarme bis hin zur Mündung in die Elbe. Je nachdem, von wo aus man starten möchte, lässt sich die Tour entsprechend verkürzen. 

Im Norden Sachsen-Anhalts führt der Altmark-Rundkurs durch das „Storchenland“. Auf den mehr als 500 Kilometern geht es vorbei an den Elbauen, der Colbitz-Letzlinger Heide, dem Elb-Havel-Winkel, dem Naturpark Drömling und den Hügelketten der Altmärkischen Schweiz. Eines steht fest: Die Landschaft der Altmark ist abwechslungsreich.

Der Rundkurs verbindet Natur und Kultur und bietet sich aufgrund der geringen Steigungen auch ideal für Familien an. Der Start- und Zielort Tangermünde ist gut mit der Bahn zu erreichen. Auf der Strecke liegen zahlreiche Gastgeber und unterwegs bieten sich viele Ausflugsziele für einen Zwischenstopp an.