Wolle waschen: So bleibt die Kleidung lange schön
Für die Pflege und Reinigung, bzw. das Waschen & Trocknen deiner Wollkleidung möchten wir dir einige Tipps an die Hand geben, damit du lange Freude an deinem Kleidungsstück hast.
Wolle ist ein Naturprodukt. Die Fasern sind von einer empfindlichen Schuppenschicht umschlossen. Diese Schuppen können durch die Reibung und das Wasser beim Waschen ineinander verhaken und verfilzen. Zu hohe Temperaturen beim Waschen lassen zudem die Fasern schrumpfen – die Kleidung läuft ein und verliert ihre Form.
Deshalb gilt: Wolle sollte so selten wie möglich gewaschen werden, gründliches Auslüften (über Nacht oder mehrere Tage, gern auch an der frischen Luft) oder nach dem Duschen ins Badezimmer legen/hängen reicht in den meisten Fällen völlig aus und entfernt unangenehme Gerüche. Das liegt daran, dass Schmutz bei Wolle auf der Faseroberfläche bleibt und nicht in die Faser einzieht – das Gegenteil ist zum Beispiel bei Baumwolle der Fall. Durch diese Eigenschaft spricht man auch von der »Selbstreinigung« von Wolle: Flecken trocknen ein und die eingetrocknete Substanz blättert mit der Zeit ab. Aber keine Sorgen, darauf musst du nicht warten, wenn du nicht willst. Wolle darf auch gewaschen werden.
Klassische Schafwolle (aber auch Kaschmir- und Alpakawolle) sollten wirklich so wenig wie möglich gewaschen werden – und wenn, dann ganz genau nach Waschanleitung (siehe auch unten).
Merinowolle (z. B. von Icebreaker, Devold oder Smartwool) hingegen ist deutlicher robuster. Diese kannst du recht unkompliziert bei einem möglichst schonenden Programm bei 30–40°C waschen. Achte drauf, dass alle Reiß- und Klettverschlüsse geschlossen sind. Nasse Merinowolle ist empfindlicher als trockene. Natürlich freut sich aber auch Merinowolle über eine möglichst schonende Behandlung, wie sie im Folgenden beschrieben wird.
Ein mildes Wollwaschmittel ist das richtige Waschmittel für Wolle. Dosiere es nach Herstellerangaben. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr! Es sollten keine Waschmittelrückstände in der Wolle verbleiben.
Normale Color- und Vollwaschmittel sind nicht für Wolle geeignet. Sie sind zum einen für höhere Temperaturen ausgelegt. Zum anderen können sie Eiweißmoleküle und Fettschichten aus der Wolle auswaschen – die Wollfasern werden dann spröde und können verfilzen. Wenn du deiner Wollwäsche etwas Gutes tun willst, kannst du gelegentlich eine rückfettende Wollspülung verwenden, die Lanolin (Wollwachs) enthält. Auf keinen Fall solltest du Weichspüler oder Bleichmittel verwenden!
Gewaschen wird kalt (unter 30°C) im Wollwaschgang oder dem Handwaschprogramm in der Waschmaschine – oder tatsächlich per Handwäsche. Unbedingt die Waschanleitung und Pflegehinweise im Etikett checken.
Um die mechanische Beanspruchung möglichst gering zu halten, nur ein, maximal zwei Kleidungsstücke auf einmal in die Waschmaschine. Außerdem kannst du den Wollpulli etc. auf links drehen, so findet eventuelle mechanische Belastung auf der Innenseite statt. Achte drauf, dass alle Reiß- und Klettverschlüsse geschlossen sind, sonst reißen dir die Zacken kleine Löcher in die empfindliche Wolle. Wasche ähnliche Farben zusammen. Leichtes, schonendes Schleudern ist okay, damit die Wolle nicht tropfnass aus der Maschine kommt.
Der Wollwaschgang von modernen Maschinen ist schonender als deine Handwäsche. Wenn du eine alte Waschmaschine ohne Wollwaschgang hast und deswegen Handwäsche wählst, achte unbedingt auf eine möglichst geringe mechanische Beanspruchung beim Waschen. Rubble oder wringe die Wolle auf keinen Fall! Einfach einweichen lassen reicht meist. Und auch hier gilt: Auf links drehen vor dem Waschen.
Nur Handwäsche (max. 30 °C) oder Handwasch-Programm in der Maschine.
Kein Trockner erlaubt. Kleidungsstück am besten im Liegen an der Luft trocknen.
Nicht bügeln. Kleidungsstück einfach hinlegen und glattstreichen.
Den Großteil deiner Wollbekleidung kannst du problemlos mit der Maschinen waschen (Wollprogramm). Die folgende Anleitung gilt vor allem für Schafwolle. Merinowolle ist deutlich robuster, freut sich aber auch über eine pflegliche Behandlung. Du kannst Merinowolle vor allem häufiger und oft auch bis zu 40 Grad warm waschen (Pflegeetikett beachten).
Fibertec
9.95 EUR
(1l = 39.8 EUR)
Fjällräven
189.95 EUR
FRILUFTS
69.95 EUR
Icebreaker
79.96 EUR
Fjällräven
59.95 EUR
FRILUFTS
22.99 EUR
FRILUFTS
69.95 EUR
Royal Robbins
74.98 EUR
FRILUFTS
69.95 EUR
Hast du keine moderne Waschmaschine mit einem Wollprogramm zu Verfügung oder verbietet das Pflegeetikett ausdrücklich eine Maschinenwäsche, kannst du Wolle mit der Hand waschen. Auch unterwegs ist manchmal nur eine Handwäsche möglich. Aber wie erwähnt: Du musst sehr behutsam vorgehen, eine Maschinenwäsche ist oft schonender.
Nach dem Waschen sollte das gute Stück noch im feuchten Zustand vorsichtig in Form gezogen werden. Da nasse Wolle schwer ist, sollte sie immer im Liegen trocknen. Hängendes Trocknen von schwerer, nasser Wolle bringt die Bekleidung definitiv aus der Form.
Tipp: Du kannst auch noch ein Handtuch unter die liegende Wäsche legen, dass du nach 1-2 Stunden herausnimmst oder wechselst. So geht es etwas schneller und die Wolle beult nicht durch die Streben des Wäscheständers durch. Andere Möglichkeit: Die Wolle auf das Handtuch legen und kurz einrollen und sanft ausdrücken. Auch das beschleunigt das Trocknen.
Ja, aber nie über 30 Grad warm. Hauptsache keine klassischen Voll- oder Colorwaschmittel benutzen. Ideal sind milde Wollwaschmittel (zur Not geht auch ein Baby-Shampoo) mit einem neutralen pH-Wert.
Wolle muss nicht zwangsläufig mit der Hand gewaschen werden (Pflegeanleitung in deinem Kleidungsstück beachten). Moderne Waschmaschinen haben spezielle Wollprogramme, die sogar noch schonender als eine Handwäsche sein können. Denn bei auch der Handwäsche können Fehler passieren. Oft wird die Wolle mit der Hand ungewollt heißer gewaschen als in der Maschine. Und durch starkes Reiben oder Wringen mit den Händen wird die Wolle oft zu stark beansprucht.
TEXT: Globetrotter
FOTOS: Archiv Devold