Er kletterte 1981 mit dem „Münchner Dach“ im Altmühltal die erste Route im neunten Schwierigkeitsgrad (UIAA) in Deutschland. Mit „Zombie“ gelang ihm 1984 an der Quaderwand im selben Gebiet eine der ersten Routen im unteren zehnten Grad (UIAA), und mit „The Face“ eine der ersten Wiederholungen einer weiteren geschichtsträchtigen Route im unteren zehnten Grad (UIAA) – im Alter von knapp 40 Jahren.
Gschwendtner und Albert schrieben damit Sportgeschichte. Für ihre Leistungen wurde ihnen im Jahr 1985 (neben Wolfgang Güllich) das Silberne Lorbeerblatt verliehen, die höchste Sportauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland.
Gleichzeitig half Sepp Gschwendtner, der Werkzeugmacher gelernt hatte, bei der Entwicklung von HANWAG Kletterschuhen. Denn State-of-the-Art-Ausrüstung war damals in Deutschland nicht erhältlich, noch nicht. „Einmal habe ich Boxerstiefel genommen und mir eine Gummisohle aus dem Schlauch eines Lastwagenreifens drauf geklebt“, erinnert sich Gschwendtner. Dann kam auch noch der damalige englische Weltklasse-Kletterer Jerry Moffat nach Deutschland mit dem Boreal Firé, einem spanischen Kletterschuh an den Füßen. „Die waren damals, was die Reibung betrifft, um Welten besser.“ Die Sohlen waren reiner Naturkautschuk mit Harz vermischt, im Backrohr gebraten – eine echte Sohlenrevolution.