Offiziell heißt es, dass man einen Kinderfahrradanhänger zusammenklappen muss, um ihn im Zug zu transportieren. Der Münchner Nahverkehr lässt Fahrradanhänger mittlerweile oft als Kinderwagen durchgehen. Dazwischen liegen ja nur wenige Handgriffe: Achse ab, Buggy-Rad dran, schon ist der Fahrradanhänger ein Kinderwagen. Vielleicht kann man den Anhänger so im Ganzen lassen, wenn man durch die Türbreite durchkommt und im Zug Platz (im Familienbereich oder Fahrradabteil) findet.

Die Lithium-Ionen-Akkus von E-Bikes gelten als Gefahrengut, da sie eine extreme Energiedichte haben und in Brand geraten können. Das passiert äußerst selten, aber dennoch gibt es Sicherheitsvorkehrungen. Die Deutsche Bahn erlaubt zwei Transportmöglichkeiten: Am Rad lassen oder in einer speziellen Gefahrgutverpackung mitnehmen. Diese Regelungen gelten auch in Österreich, nur bei Flixtrain müssen die Akkus abgeklemmt oder abgenommen werden. Aufladen im Zug ist übrigens immer verboten.

Wenn bei »Ausstattung für Barrierefreiheit« auf bahnhof.de nichts steht, bedeutet das leider: Kein Aufzug. Also das Fahrrad selbst die Treppen hoch und runter tragen. Bei schwer beladenem Fahrrad oder E-Bike besser vorher Umstiegsbahnhöfe recherchieren und notfalls einen anderen wählen. Manchmal ist es einfacher, an einem kleineren Bahnhof vor dem Hauptbahnhof umzusteigen, wo man nur auf das gegenüberliegende Gleis muss.

Pedelecs mit bis zu 25 km/h Unterstützung darf man wie normale Fahrräder mitnehmen. Wie ebendiese muss man sie auch selbst verladen können, am besten vorher checken, ob es einen Aufzug am Bahnhof gibt. Zum Abstellen sind die Mehrzweckabteile in den Regionalbahnen mit hochgeklappten Sitzen einfacher zu handhaben als die Halterungen an den Decken der ICs. Unbedingt die Regeln zum Akku beachten. 

Bei einem großen Spalt zwischen Gleis und Zug oder einer steilen Treppe kann man das Fahrrad senkrecht hinein manövrieren. Dafür die Hinterradbremse halten und den Lenker nach oben ziehen, vorrollen und das Vorderrad im Zug abstellen. Vorbeischlängeln und von oben das Fahrrad hineinziehen.

Regelmäßig finden Fahrradversteigerungen vom Fundservice der Deutschen Bahn in Berlin, München, Dresden und Rostock statt. Man glaubt es kaum, aber es werden immer wieder Fahrräder im Zug stehen gelassen. Zur Erinnerung kann man ja einen Fahrradhandschuh anlassen oder den Helm auf den Schoß legen.

Nimmt man das Fahrrad in einen IC, EC oder ICE mit, braucht man immer ein Fahrradticket und eine Stellplatzreservierung. Letzteres aus gutem Grund, denn der Platz ist begrenzt: acht bis 16 Fahrräder können in einem IC oder EC mit, acht in einem ICE 4 und drei bis sechs im ICE-T.  Die anderen ICEs ermöglichen keine Fahrradmitnahme. Welcher Zugtyp auf welcher Strecke fährt, findet man auf fernbahn.de heraus.

Im Fernverkehr mancher Länder und im ICE 1, 2 und 3 kann man Fahrräder nur verpackt transportieren. Dafür muss mindestens das Vorderrad ab und der Sattel runter, um das demontierte Fahrrad in einer Transporttasche zu verstauen oder in einer Abdeckplane vom Baumarkt einzuwickeln. Bei der DB darf das größte Gepäckstück die Maße 90 x 70 x 30 cm nicht überschreiten, im TGV und in den Thaly-Zügen 120 x 90 cm, in den schwedischen Hochgeschwindigkeitszügen 140 x 85 x 30 cm. Ist das Fahrradpaket größer, gibt es keine Mitnahmegarantie.

Richtig stehen, wenn der Zug einfährt: Auf dem Übersichtsplan am Bahnsteig und an den Anzeigetafeln zeigt ein Fahrradsymbol, in welchem Bereich der Wagen mit den Fahrradstellplätzen zum Halten kommt. Fährt der Zug in umgekehrter Wagenreihung ein, was häufig genug vorkommt, steht das in der Laufschrift über dem Zielbahnhof auf der Anzeigetafel. Packtaschen also besser erst kurz vor knapp abmachen, um nicht mit zig Einzelstücken in der Hand plus Fahrrad ans andere Ende des Gleises zu rennen. 

Im Fernverkehr steckt man die Vorderräder entweder in eine bodennahe Halterung, geeignet für 40 bis 60 mm breite Reifen, oder hängt sie oben an einen Haken wie im ICE 4. Letzteres erfordert Geschick und Kraft, dafür am besten erst die Packtaschen abmachen, den Fuß an das Hinterrad stellen, damit es nicht wegrollt, das Fahrrad am Lenker in die Senkrechte ziehen und dann am Sattel haltend hoch heben und einhängen. Traut man sich und seinem E-Bike das nicht zu, kann man bei der DB (030 2970) anrufen, und um einen Stellplatz mit stehender Fahrradhalterung bitten. 

Tagsüber kann man das Fahrrad in den Zügen zwischen Deutschland und Italien mitnehmen, allerdings nicht in den Nachtzügen. Das 12 Euro-Ticket kauft man entweder über DB, ÖBB oder SBB oder zahlt es an Bord der italienischen Züge. In Italien kauft man ein Tagesticket für 3,50 Euro und schiebt sein Fahrrad in die Regionalbahnen. In den den Intercity-Zügen hingegen darf man sie nur in einer maximal 110 x 80 x 40 cm großen Tasche transportieren.

Ist das Fahrrad kleiner als 16 Zoll, darf es als kostenfreies Handgepäck mitgenommen werden und passt über, unter oder hinter die Sitze oder in die Gepäckfächer. 

Lastenräder dürfen leider nicht mit. Tandems, Dreiräder und Liegeräder sind theoretisch ok – wenn Platz dafür ist. Dafür vorab die DB fragen: 030 2970.

Ist der Zug voll, hat der Schaffner in den Regionalbahnen das letzte Wort, ob das Fahrrad mitkommt oder nicht. Das gleiche gilt für Fahrräder als Gepäckstück im Fernverkehr: Es gibt im ICE 4 zwar 180 cm breite Gepäckfächer, in die theoretisch ein demontiertes Fahrrad reinpasst, doch eine Mitnahmegarantie ist diese Möglichkeit nicht.

Allgemein kann man sagen: In Hochgeschwindigkeitszügen muss man einen Stellplatz reservieren und wenn das nicht möglich ist, das Fahrrad als Gepäckstück mitnehmen oder in Regionalzügen einen Platz im Fahrradwagon finden. Hinzu kommen die Regeln jedes Landes und Zugtyps: In Dänemark kann man im Sommer keine Fahrräder in internationalen Zügen mitnehmen, in grenzüberschreitenden TGV- und Thaly-Zügen muss das Fahrrad demontiert und verpackt sein. Spezifische Infos findet ihr mit einem Klick auf die Länder: Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Österreich, Tschechien, Polen 

Es gibt keine Mitnahmegarantie, aber wenn man die Stoßzeiten vermeidet, klappt das schon. Regionalzüge haben oft mehrere Fahrradabteile, nicht nur das eine mit dem größten Fahrradsymbol. Am besten schon beim Einfahren des Zuges schauen, wo und wie voll die Fahrradabteile sind. Bei Multifunktionsplätzen haben Kinderwägen und Rollstuhlfahrer Vorrang.

Eigentlich sollte man das Gepäck am Bahngleis abnehmen und einzeln hineintragen. Ist man sich aber sicher, dass man Fahrrad plus Gepäck allein durch die Türbreite kriegt, geht das oft schneller. Spätestens während der Fahrt, wenn das Rad in der Halterung steht, sollten die Packtaschen ab, damit das Gewicht nicht unnötig in den Kurven am Rahmen zehrt oder gar alle Räder zum Umfallen bringt. 

Radelt man täglich zur Arbeit und fährt mit dem Zug zurück, oder pendelt vom Bahnhof zur Arbeitsstelle, ist ein Klapp- oder Faltrad die stressfreiste Lösung. Man muss sich keinen Kopf um Sperrzeiten oder Platz im Fernverkehr machen und da es als Handgepäck durchgeht, braucht man auch kein Fahrradticket.

Im Nahverkehr nimmt man das Fahrrad mit, wenn Platz ist, im Fernverkehr braucht man immer eine Stellplatzreservierung. Die kann man sich sechs Monate im Voraus holen, was sich besonders bei Ferienzeiten anbietet.

Im Fernverkehr kostet ein Tagesticket 8 €, im Nahverkehr 6 € und über die Grenze 9 €. Nur nach Italien ein paar Euro mehr. Beim Buchen über die DB-App oder Webseite ein Häkchen bei »Verbindungen mit verfügbaren Fahrradstellplätzen anzeigen« setzen, um sofort zu sehen, ob der gewünschte Zug noch Platz hat oder ausgebucht ist. 

Plant man tatsächlich, das Fahrrad samt Packtaschen mit einem Ruck in den Zug zu laden, sollte man am besten vorab den Schaffner fragen, ob es ein moderner IC mit 80 cm breiten Türen oder ein ICE mit mindestens 90 cm breiten Türen ist. Bei älteren IC-Modellen hängt auch mal ein IR-Fahrradabteilwagen mit nur 70 cm breiten Türen dran. Da müssen die Packtaschen ruckzug ab und alles in zwei Etappen – erst Fahrrad, dann Packtaschen – rein.

Im Buchungsportal der Deutschen Bahn könnt ihr auch Zwischenhalte einplanen. Das macht z.B. Sinn, wenn ihr auf der Strecke einen Stopp einlegen wollt, um Freunde zu besuchen oder eine Stadt anzuschauen.