Vanlife in
Südamerika

„Und ihr habt den Camper nun einfach so gekauft? Ohne ihn gesehen oder Probegefahren zu sein?“. Genau. Erstaunte Blicke mit diesem ganz speziellen „Seid ihr blöd?“-Gesichtsausdruck sind die Folge. Naivität hin oder her: wir sind nun schon eine Weile auf Reisen und bisher hat sich Vertrauen in die Menschheit meist ausgezahlt. Wir, das sind Svenja und Peter vom Reiseblog Work Travel Balance. Vor einem Jahr sind wir mit VW-Bulli Bärtha von Alaska bis Nicaragua gereist. Nun soll es nach kurzer Vanlife-Pause mit einem neuen Gefährt in Südamerika weitergehen. Und da kam uns die Verkaufsanzeige eines neuseeländischen Pärchens gerade recht. Ihr Campervan ist in Washington registriert, wodurch wir ihn relativ unbürokratisch aus der Ferne auf uns umschreiben lassen und im kolumbianischen Cartagenas im Empfang nehmen können. Jedem, der ebenfalls ein Auto in Südamerika kaufen möchte, würden wir den Kauf eines in den USA registrierten Fahrzeugs empfehlen. Kauf- und Verkaufsprozess sind für ausländische Touristen so am einfachsten. Pünktlich am Morgen unseres Abflugs nach Kolumbien liegen die neuen Nummernschilder bei uns im Briefkasten. Es kann losgehen!

Vanlife Reloaded – unterwegs in Südamerika

Unser neues Fahrzeug ist ein Nissan Xterra – eigentlich ein Geländewagen, aber er wurde von einem der diversen Vorbesitzer zum Camper umgebaut. Der Nissan hat zwar schon 325.000 Kilometer auf dem Tacho, die interpretieren wir ganz zuversichtlich als 325.000 Kilometer, auf denen er sich offenbar als zuverlässig erwiesen hat. Außerdem ist es in Südamerika generell nicht unbedingt von Vorteil, mit einem allzu modernen Fahrzeug unterwegs zu sein. Denn je neuer dein Campervan, desto mehr Elektronik wurde tendenziell verbaut, die kaputt gehen kann. Die hiesigen Mechaniker sind zwar super, wenn es um mechanische Wehwehchen geht und schweißen dir alles zusammen oder bauen sogar ganze Ersatzteile selbst nach. Wenn es aber um Elektronik geht, fehlt es oft an Lesegeräten und Know-how. Daher fühlen wir uns mit unserem Nissan in der Old-School-Ausstattung bestens gerüstet. Die Fenster muss man manuell runterkurbeln, die Türen lassen sich nur dezentral übers Schlüsselloch verriegeln. Na, zumindest kann so die Schlüsselbatterie nicht plötzlich leer sein…
Dass ein Geländewagen in Südamerika von Vorteil ist, merken wir spätestens an den ersten Ausläufern der Anden. Serpentinen inmitten sattgrüner Berge. Atemberaubende Aussicht und Abhänge, die ebenfalls den Atem rauben können. Den letzten Atem. Steil und ungesichert geht es mehrere Hundert Meter in die Tiefe. Leitplanken würden der engen Bergpiste, die man übrigens das Trampolin del Diablo – das Trampolin des Teufels – nennt, wohl nur den Adrenalinkick nehmen. Doch nicht nur die Straßenqualität lässt uns so manches Mal verzweifeln. Im kolumbianischen Verkehr gilt eindeutig das Gesetz des Stärkeren. Zum Glück liegen wir da mit unserem Geländewagen relativ weit vorne. Lautes Hupen ist das Mittel der Wahl, um einen Stau schneller aufzulösen bzw. den Einparkvorgang des Vordermanns zu beschleunigen – das könnte man zumindest meinen. Verkehrsschilder dienen eher zur Deko und niemand hält sich auch nur ansatzweise an die Geschwindigkeitsschilder. Meist nicht einmal die Polizei. Abgesehen von der halsbrecherischen Fahrweise der meisten Verkehrsteilnehmer, nehmen wir Kolumbien als relativ sicheres Reiseland wahr. Vielleicht nicht zuletzt wegen der auffällig dichten Militärpräsenz? Mindestens einmal pro Tag geraten wir in eine solche Militärkontrolle. Ein kleines bisschen Nervenkitzel ist jedes Mal dabei, wenn sich plötzlich fünf Uniformierte vor einem postieren, doch letztlich ist es immer ein schnelles Vergnügen und wir dürfen nach einem Blick in den Kofferraum jedes Mal unbehelligt weiterfahren.
Svenjas und Peters Van auf einer Straße in der Vogelperspektive
Es dauert nicht lange, bis wir das erste Mal in Südamerika liegen bleiben. Irgendwo auf der zweitägigen Überfahrt von der Karibikküste in die Metropole Medellín quittiert unsere Benzinpumpe ohne Vorwarnung den Dienst und wir bleiben mitten in einer uneinsichtigen Kurve stehen. Dank einer hilfsbereiten Anwohnerin soll uns ein Pannendienst zur Hilfe kommen. Aus Nord- und Zentralamerika wissen wir, dass es Ewigkeiten dauern kann, bis der aufkreuzt. Doch Kolumbien überrascht: Keine Viertelstunde müssen wir warten, bis ein Abschleppwagen vor Ort ist und unseren Camper auflädt. Wir sind begeistert! Doch es wird noch besser: Exakt null Pesos kostet uns das Abschleppen bis zur nächsten Werkstatt. Die Kosten für Pannen auf Mautstraßen trägt der kolumbianische Staat. Herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle!
Dass die Einreise nach Ecuador überhaupt klappt, ist zu diesem Zeitpunkt alles andere als selbstverständlich. Nur eine Woche zuvor gab es wegen einer Benzinpreiserhöhung gewaltsame Aufstände. Bilder von wütenden, Pflasterstein-werfenden Demonstranten und brennenden Autoreifen gingen durch die Weltpresse. Straßensperren machten eine Durchreise nicht nur riskant, sondern bisweilen unmöglich. Zahlreiche Länder hatten bereits Reisewarnungen an ihre Bürger rausgegeben. Doch wir haben Glück!
Die im Amazonasgebiet anstehende Regenzeit sitzt uns seit Beginn der Reise im Nacken und so geht es nach einem Monat in Kolumbien zum ersten Mal für uns und unseren Camper über eine südamerikanische Grenze. Da uns die Grenzübertritte in Zentralamerika meist den letzten Nerv gekostet haben, blicken wir dem Ereignis nur mit mäßiger Euphorie entgegen. Doch Südamerika überrascht schon wieder. Die Grenzübertritte verlaufen vergleichsweise effizient und so befinden wir uns ohne allzu große Bürokratieschlacht kurz darauf in Ecuador.
Kurz bevor wir an der Grenze ankommen, knickt Ecuadors Präsident ein und gibt die Subventionen zurück. So schnell wie der Konflikt hochgekocht ist, ist er auch wieder erloschen. Und so stehen wir kurz drauf am hochmodernen Grenzposten. So viel Effizienz und Hightech sind wir aus Zentralamerika wirklich nicht gewohnt! Auch die modern ausgebauten Straßen und die allgemein gute Infrastruktur überraschen uns. Im Land selbst ist von den Protesten überhaupt nichts mehr zu spüren. Hätten wir vorher nichts davon gewusst, so hätten wir selbst in der Hauptstadt Quito nicht vermutet, dass es hier noch wenige Tage zuvor drunter und drüber gegangen sein soll.
Nur die Regenzeit in Ecuador trübt die Stimmung etwas. So manches Mal wünschen wir uns einen größeren Campervan, in dem wir bei Kälte und Nässe abends gemütlich sitzen können ohne gleich ins Bett gehen zu müssen. Denn tatsächlich ist in unserem umgebauten Geländewagen nicht allzu viel Platz zum Verweilen. Ein paar Mal überlegen wir, ob wir ein Dachzelt installieren sollen, entscheiden uns aber dagegen. Denn auch wenn wir auf Komfort verzichten müssen, so hat es auch einige Vorteile mit einem unauffälligen Fahrzeug in Südamerika unterwegs zu sein. Nissan ist wie Toyota ein weit verbreitetes Modell. Unser schwarzer Nissan sieht auf den ersten Blick aus wie jedes andere Fahrzeug und so fallen wir als Reisende nicht weiter auf. Weder bei Verkehrskontrollen, noch den potenziellen Gaunern und Ganoven.
Das sieht bei den üppig ausgebauten Wohnmobilen und Expeditionsmobilen schon anders aus. Bei denen weiß jeder sofort, dass sie einem vermeintlich reichen Ausländer gehören, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Laptops, Kamera-Equipment und Bargeld dabei hat. Nicht nur einmal erfahren wir von anderen Overlandern, dass ihre Fahrzeuge aufgebrochen und ausgeräumt wurden. Und so entscheiden wir uns dazu, im Inkognito-Modus zu bleiben und gegen ein Dachzelt, das uns ebenfalls als lohnendes Einbruchsziel markieren würde.
Dem Regen entfliehen wir stattdessen auf die einfachste Art: durch Flucht nach vorne. Vorne ist in dem Fall der Amazonas-Dschungel Perus, wo wir den Camper für eine Woche gegen ein Einbaum-Kanu eintauschen.
Svenja in einem Kanu auf dem Amazonas in Peru
Nach einer unglaublich spannenden Zeit im Dschungel, machen wir uns mit unserem Xterra auf in die Anden. Auf der fast einwöchigen Überfahrt sind wir tagelang die einzigen Touristen weit und breit. Gut, dass wir zuvor genügend Lebensmittel eingekauft haben, denn von der Fülle an Obst und Gemüse, wie wir sie aus den Markthallen der Städte kennen, ist hoch oben in den Bergen nichts mehr übrig. Generell ist die Infrastruktur in dieser Region anders als gewohnt. Tankstellen sind für den Laien nur schwer als solche zu erkennen. Man klopft an einer unscheinbaren Haustür, hinter der sich Benzintanks befinden. Für den Tankvorgang wird dann ein Schlauch durch die Tür nach draußen verlegt oder alternativ die gewünschte Benzinmenge in einen Eimer abgefüllt und dann wiederum mit Hilfe eines Trichters in den Fahrzeugtank gekippt. Ist der Vorhang beendet, wird die Tür wieder verschlossen und nichts erinnert mehr an eine Tankstelle.
„Habt ihr denn keine Angst beim Wildcampen überfallen zu werden?“
werden wir unterwegs mehr als einmal gefragt. Und ja, in manchen Gegenden ist uns Wildcamping tatsächlich nicht geheuer. Wir entscheiden nach Bauchgefühl, ob wir uns an einem Ort wohl und sicher fühlen und unser Lager aufbauen oder doch lieber noch ein Stückchen weiterfahren. Tatsächlich sind Menschen unserer Erfahrung letztlich selten das Problem. Die allermeisten begegnen uns freundlich und aufgeschlossen. Lediglich Hunde haben weniger Respekt vor unserem Vanlife und belagern uns regelmäßig. Insbesondere Autoreifen üben eine magische Anziehungskraft auf die Vierbeiner aus und werden immer und überall vollgepinkelt. Das war schon bei unserem vorherigen Bulli immer so. Ob es an den Reifen selbst liegt, die überall wo sie herfahren, spannende Gerüche sammeln? Oder am Gummi? Oder weil einfach irgendwann mal ein Hund anfangen hat und nun jeder den anderen übertünchen muss? Die Reifen bleiben jedenfalls der unhygienischste Part unseres Campervans.
Nachdem wir in Kolumbien und Ecuador nur selten richtig gute Campingoptionen finden konnten, geht es in Peru mit der Vanlife-Qualität wieder steil bergauf. Die Anden eignen sich durch ihre Abgeschiedenheit und spektakuläre Szenerie einfach perfekt für unvergessliche Momente mit unserem Campervan!
Neben den Tipps von Einheimischen ist die App iOverlander eine große Hilfe bei der Suche nach geeigneten Schlafplätzen (und auch bei der Suche nach Benzin, Frischwasser, Camping-Gas und vielem mehr). Meistens zumindest. In manchen Regionen bleit es dennoch schwierig, einen schönen Ort zum Campen zu finden. Manche Overlander sind da schmerzlos und übernachten an den unmöglichsten Orten im Auto: mitten in der Stadt am Straßenrand, auf schäbigen Parkplätzen oder an Tankstellen. Idyllisch… In solchen Fällen nehmen wir persönlich dann doch lieber ausnahmsweise ein Hotelzimmer.

Der Blick aus dem Fenster ist surreal

nvergesslich bleibt für uns auch ein Morgen in den Bergen Perus. Stimmengeräusche und Gewusel wecken uns in aller Früh. Der Blick aus dem Autofenster ist surreal: direkt neben unserem Wildcamping-Spot ist ein Unfall passiert. Ein Lkw liegt auf der Seite, Ladung wie Passagiere rundherum auf dem Boden. Keine fünf Minuten später ziehen wir eingeklemmte Menschen aus dem Fahrzeug. Es grenzt fast an ein Wunder, dass kaum jemand der 20 Insassen, die auf der Ladefläche mitgefahren sind, ernsthaft verletzt ist. Bis medizinische Hilfe kommt, dauert es letztlich Stunden. Auch wir stehen den Rest des Tages unter Schock und nehmen uns einmal mehr vor, besonders vorsichtig und wirklich nur noch bei Tageslicht zu fahren. Erst zwei Tage zuvor waren wir zweimal am gleichen Abend nur knapp todesmutigen Geisterfahrern entgangen…
Dass bei der heiklen Mischung aus aggressiver Fahrweise und Straßenzustand nicht viel häufiger etwas passiert, grenzt für uns an ein Wunder. Oder ist es das vielleicht auch? In Copacabana am Titicacasee kann man jedenfalls für eine sichere Fahrt vorsorgen, indem man sein Auto segnen lässt. Dazu dekoriert man es üppig mit Blumen, stellt sich zur rechten Uhrzeit mit seinem Fahrzeug vor die Kathedrale und spendet am Ende der Zeremonie 10 Bolivianos (etwa 1,50 Euro) an die Kirche. Das Angebot wird rege genutzt. Wer achtet bei so viel Schutz von ganz oben noch die Vorfahrt oder gar rote Ampeln?

Weiße Weihnachten

Die wahrscheinlich spektakulärste Etappe unserer Campervan-Reise durch Südamerika wartet schließlich in Bolivien auf uns: Die Salzwüste Salar de Uyuni sowie die daran anschließende „Lagunas-Route“. Bei der Durchquerung der Salzwüste müssen wir stets wachsam sein, denn wir wären nicht die ersten, die die sporadischen Wassereinschlüsse unterhalb der Salzkruste unterschätzen und für mehrere Tage in der Wüste festsäßen… Aber alles gut. Wir verbringen äußerst einsame und abgeschiedene „weiße Weihnachten“ – wobei sich das Salz weniger gut für Schneemänner und Schneeballschlachten eignet als echter Schnee.
Dann verlassen wir die scheinbar endlose weiße Weite und machen uns auf zu den farbenfrohen Seen der Lagunas-Route. 300 Kilometer Wellblechpiste und offene Wüstenlandschaft liegen vor uns. Den nötigen Farbklecks in der sonst kargen Mondlandschaft verleihen nicht nur die bunt schillernden Lagunen, sondern auch Tausende Anden-Flamingos sowie bedrohlich brodelnde Geysire und heißen Quellen, die zum Entspannen einladen.
Atemberaubend schön ist allerdings nicht nur die Landschaft. Auch die Tatsache, dass wir uns permanent auf einer Höhe von über 4000 Metern befinden, sorgt allgemein für eine gewisse Kurzatmigkeit. Mensch wie Maschine wird auf der Strecke physisch einiges abverlangt. Und so kommt es irgendwann, wie es kommen muss. Nach einem entspannten Bad in heißen Quellen wollen wir die Höhe hinter uns lassen – doch daraus wird nichts.

Bei unserem Nissan plötzlich nichts mehr.

Beim Startversuch ertönt vom Motor her lediglich ein jämmerliches Krächzen. Er springt einfach nicht an. Mit letzter Kraft rollen wir an den Straßenrand und beginnen mit der Fehlersuche. Etliche Hobbymechaniker – also die Fahrer der vorbeikommenden geführten Touren – versuchen ihr Glück, jedoch ohne Erfolg. Lediglich die Fahrzeugbatterie wird mit jedem missglückten Startversuch bedrohlich leerer…
Letztlich bleibt uns nichts anderes übrig, als eine weitere Nacht in den Bergen zu verbringen – eine unruhige Nacht. Nicht nur, weil man auf 4.400 Höhenmetern sauerstoffbedingt sehr schlecht schläft, sondern auch weil wir voller Sorge sind. Was sollen wir tun, wenn morgen weiterhin niemand das Problem lösen kann? Die nächste bolivianische Stadt ist Hunderte Buckelpisten-Kilometer entfernt oder alternativ hinter der Grenze in Chile. Würde man unseren Camper in diesem Zustand einreisen lassen? Und wie sollen wir überhaupt dorthin kommen? Abschleppwagen gibt es in den Bergen nicht und mit einem Seil ohne Bremskraftverstärker durch die buckeligen Serpentinen gezogen zu werden, hat recht offensichtliche Nachteile…

Die „zündende“ Idee

Doch immer wenn eine Situation aussichtslos erscheint, wird plötzlich doch alles gut. Am nächsten Morgen und nach unzählbar vielen erfolglosen Kaltstartversuchen hat Peter eine Art Eingebung – um nicht zu sagen die „zündende“ Idee, mit der er sich spontan einen Platz auf der Rangliste der fähigsten Mechaniker der Reise sichert: Wir haben eine Schraube locker! Oder zumindest hat das die Zündspule, die vor einigen Wochen ausgetauscht wurde. Auf den Wellblechpisten der Lagunas Route hatte sich die Befestigungsschraube gelöst. Kleine Schraube – großes Problem. Schnell dreht Peter eine Ersatzschraube fest und tatsächlich: Der Motor schnurrt wieder wie ein Kätzchen. Und so verlassen wir Bolivien doch noch eigenständig und ohne Abschleppdienst. Auf nach Chile!
Zurück auf beinah null Metern über dem Meeresspiegel genießen wir an Chiles Küste die sauerstoffreiche Luft und die Annehmlichkeiten des Landes für Vanlifer wie uns. Bei den Chilenen ist Camping wieder wesentlich verbreiteter als in den vorherigen Ländern. Dementsprechend gibt es etliche Campingplätze und Optionen zum legalen Wildcamping. Allgemein wird in Chile (sowie auch anschließend in Argentinien, Paraguay und Brasilien) vieles einfacher. Die Länder gelten als relativ sicher für Overlander und auch der Kauf von Campinggas und anderen Annehmlichkeiten bedeutet nun endlich keine Herkulesaufgabe mehr.
Und so genießen wir das „einfache“ Vanlife bis wir irgendwann scharf links nach Osten abbiegen, denn wir haben uns für ein finales Ziel unserer Reise entschieden: Rio de Janeiro. Genauer gesagt Karneval in Rio.
Wir überqueren ein letztes Mal die Anden und wechseln vom Pazifik auf die Atlantikseite des Kontinents. An Brasiliens endlosen Stränden genießen wir nochmal richtig das Vanlife, bevor das Ende unserer Reise bevorsteht. Pünktlich zum Karneval kommen wir in Rio de Janeiro an. Unseren Nissan verkaufen wir an ein deutsches Pärchen weiter. Der Camper wird wohl noch einige Mal den Kontinent hoch und runter fahren.
Wir selbst blicken seit unserem Vanlife-Start in Alaska zurück auf 14 Monate, 2 Fahrzeuge, 47.500 Kilometer und mehr Werkstattbesuche als wir zählen können. Aber vor allem die vielen unvergesslichen Begegnungen und Momente werden uns ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Wir sind froh und dankbar, ins Vanlife und die Reise gestartet zu sein und es wird mit Sicherheit nicht unsere letzte gewesen sein. Denn auch zurück in Deutschland dauert es nicht lange, bis wir wieder Besitzer eines Campervans sind.
Auf der berühmten PanAmericana waren wir letztlich übrigens nur selten unterwegs. Warum auch? Die größten Abenteuer finden schließlich selten entlang des Highways statt und Umwege haben sich auf unserer Reise meist als der lohnenswertere Weg erwiesen – getreu nach dem Motto „Kein Ziel ist das Ziel“.
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