Vaude –
die neusten Innovationen der Nachhaltigkeitspioniere

Vaude und die Pionierrolle im Bereich Nachhaltigkeit gehören gemeinhin zusammen wie der Rucksack zum Wandern. Bereits seit über 30 Jahren entwickeln die Baden-Württemberger eifrig Strategien, um Outdoorfans mit großartigen Produkten zu unterstützen, gleichzeitig aber unseren Planeten zu schützen und seine zunehmend knappen Ressourcen zu schonen. Hier zeigt Vaude seit Jahrzehnten großes Engagement, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, gewohnte Wege zu verlassen, um echte Innovationen im Bereich Textilproduktion an den Start zu bringen. Aus diesem Bestreben wurden zwei beeindruckende, spannende Konzepte geboren: Massenbilanz und RETHINK!

Hinter diesen Begriffen stecken zwei konkrete Maßnahmen zur Umsetzung von ressourcenschonenden Recyclingprozessen. Das Massenbilanzierungsverfahren macht es seit 2022 möglich, aus alten Autoreifen Bekleidung herzustellen. RETHINK! geht sogar noch etwas weiter: 2024 wurde der Grundstein für eine komplett geschlossene Kreislaufwirtschaft gelegt. Im Folgenden erklären wir euch detailliert, wie das funktioniert und was genau hinter den beiden Konzepten steckt. 


„ Lass uns gemeinsam umdenken und mit zirkulären Lösungen die Welt verändern. “

—  Antje von Dewitz (Geschäftsführerin)

RETHINK! – Kreislaufwirtschaft außerhalb der Komfortzone

Lediglich ein Prozent aller Textilien werden bisher einem Recyclingprozess zugeführt – viel zu wenig! Daher geht Vaude mit viel Entschlossenheit voran, um unter dem Motto RETHINK! eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu entwickeln und aufrecht zu erhalten. Der Kern dieses Konzeptes: Eine Serie von Produkten so entwickeln, dass sie die Erde nicht durch unnötig hohen Ressourcenverbrauch belasten, sondern komplett einem Recylingprozess zugeführt werden können. Das Ziel: Maximale Wiederverwertung und Abfallvermeidung, ohne Kompromisse bei Funktion und Komfort! Das große Potential hinter RETHINK! erkannte auch die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024 und beförderte dieses Konzept von Vaude prompt ins Finale der Kategorie Sport.

Alle RETHINK! Produkte haben folgende Merkmale gemeinsam: 

  • Alle Teile bestehen zu mindestens 95 % aus recyceltem Polyester

  • Teile aus anderen Materialien (z.B. Schnallen und Reißverschlüsse) lassen sich abnehmen

  • Ressourcensparende und effiziente Materialschnitte

  • Robuste, leicht reparierbare und langlebige Produkte

So soll Kreislaufwirtschaft bei Vaude künftig aussehen

Bekleidung und Produkte aus recyceltem Material kann man an vielen Ecken sehen und kaufen, doch die Hauptvoraussetzung für einen effektiven, ressourcenschonenden Recyclingprozess besteht darin, dass ein Produkt auch wirklich recycelBAR ist. Das Zauberwort: Sortenreinheit. Ein Produkt muss – um es komplett recyceln zu können – 100 % aus einem einzigen Monomaterial bestehen, quasi „aus einem Guss“ sein. Bei Vaude und den RETHINK! Produkten ist dies beispielsweise reines PET (Polyester). Hier zeigt sich die Zirkularität des ganzen Prozesses: Ohne Recycelbarkeit kein Recycling, und umgekehrt – alles hängt mit allem zusammen, ein Kreislauf ist geboren. Am Anfang steht das Design eines recycelbaren Produktes.

Kompromisslos recycelbar

Betrachtet man den Outdoormarkt allgemein, erfüllen die wenigsten Produkte überhaupt die Kriterien zur Recyclingfähigkeit. Ob zugesetztes Elasthan, Mischgewebe, Klebe- oder Schweißnähte oder Beschichtungen am Gewebe: Sobald sich auch nur ein Anteil eines anderen Materials an einem Kleidungsstück befindet, wird es schon unverhältnismäßig schwierig, dieses zu recyceln. Vaude legt bei RETHINK! daher großen Wert darauf, dass Produkte bis ins kleinste Detail aus recyceltem PET bestehen – und biegt dabei scharf vom Weg des Mainstreams ab. 
 
Konkrete Beispiele hierfür:

  • Klettverschlüsse bestehen aus PET statt Polyamid.

  • Auf Elasthan wird verzichtet. Stattdessen wird auf den mechanischen Stretch des funktionalen PET-Gewebes gesetzt.

  • RETHINK! Rucksäcke sind mit PET statt mit TPU wasserabweisend beschichtet.

  • Auch Reißverschlüsse bestehen aus PET.

  • Statt einem Mix aus verschiedenen Polstermaterialien entscheidet sich Vaude bei der Rückenplatte der Rucksäcke für 100 % PET. Auch werden statt Stretchtaschen außen Kompressionsgurte eingesetzt.

Repair und reuse – lang lebe deine Ausrüstung

Ein weiterer Baustein einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft (und wichtiges Element, um den Kreis zu schließen) ist ein einheitliches Rücknahmesystem. Hier arbeitet Vaude seit einigen Jahren an einer Lösung, damit Nutzer:innen der RETHINK! Produkte in den Kreislauf zurückführen können, wenn der Rucksack verschlissen oder die Wanderhose abgetragen ist. Natürlich unterstützt Vaude seine Kundschaft mit dem eigenen Reparaturservice dabei, Ausrüstung und Bekleidung noch einmal aufzubereiten, bevor sie das Zeitliche segnen. Denn nicht nur kann kaputte Ausrüstung in ganz vielen Fällen repariert werden. Sondern auch dieser Aspekt gehört zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft dazu und wird von Vaude berücksichtigt.

Tipp: Wir als Vaude Fachhändler helfen dir gern bei der Abwicklung der Reparatur deiner Bekleidung und Ausrüstung. Bringe deine Vaude Artikel hierfür ganz einfach in eine Filiale in deiner Nähe. Hier nehmen wir Reparaturen direkt vor Ort vor oder leiten deine Produkte in unsere zentrale Werkstatt weiter.

Altreifenrecycling bei Vaude – Abgefahrene Hosen!

Vom Reifen zur Hose, vom Auto an deinen Körper – das mag im ersten Moment ungewöhnlich klingen, bringt man Altreifen und Outdoorsport zunächst wohl kaum in Verbindung. Ganz im Gegenteil: Reifen sind extrem schwer zu recyceln und gelten als großer Teil des Müllproblems in unserer Welt.

Hier kommt die Massenbilanz ins Spiel: In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen BASF hat Vaude ein innovatives, klimafreundliches Verfahren entwickelt, um alte Autoreifen für Outdoorbekleidung teilweise zu nutzen. Das Ergebnis ist ein Funktionsmaterial, welches mit starken Eigenschaften punktet. Der Pluspunkt für die Umwelt: Massenbilanzierung bindet Alternativen zu den allgemein genutzten fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas in den Herstellungsprozess ein und spart damit einiges an Ressourcen.

Wie funktioniert Massenbilanzierung?

Aus den gesammelten Altreifen wird zunächst mittels eines chemischen Recycling-Prozesses Pyrolyse-Öl gewonnen, aus dem wiederum eine Art Granulat entsteht. An diesem Punkt werden die alternativen Rohstoffe – in diesem Fall das aus Altreifen gewonnene Öl – mit einem Teil konventioneller Rohstoffe vermengt. Anschließend werden sie zu Garn weiterverarbeitet, welches wiederum Bestandteil des fertigen Stoffes ist. Genau hier setzt das Prinzip des Massenbilanzierungsverfahrens oder Mengenausgleichs an. Es fließt lediglich ein gewisser Anteil des nachhaltigen Rohstoffs in ein Produkt mit ein. Der Grund: Hierdurch wird es möglich, dass ein besonders nachhaltiger Rohstoff ohne enorme Mehrkosten in den Markt integriert wird. Das so entstehende, nachhaltige Polyamid spart dank dieses Verfahrens ganze 60 % CO²-Emissionen gegenüber herkömmlichem Polyamid ein und steht ihm gleichzeitig in puncto Performance in nichts nach. Es glänzt ebenso mit einer kurzen Trocknungszeit, viel Stretch und damit hoher Bewegungsfreiheit sowie einem schnellen Feuchtigkeitstransport.
Den Massenbilanzierungs-Stoff setzt Vaude vor allem bei den Radhosen und Wanderhosen aus den Serien Farley, Yaras und Moab Pro ein.

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