Parc Ela Trek – Weitwandern in Graubünden

Wer Abgeschiedenheit, atemberaubende Landschaften und herausfordernde Etappen sucht, findet dies in Graubünden auf dem neuen Weitwanderweg Parc Ela Trek.

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In 17 Tagesetappen führt der Parc Ela Trek über alpine Pässe rund um den Parc Ela, den größten Naturpark der Schweiz. Übernachtet wird dabei größtenteils mitten in der Natur in einfachen Unterkünften auf 2.000 Meter Höhe.

Graubünden

Der flächenmäßig größte Kanton der Schweiz ist der einzige mit drei Landessprachen. Er überzeugt neben seinem kulturellen Reichtum auch mit touristischer Vielfalt. Hier warten 150 Täler und 615 Seen darauf, entdeckt zu werden.

Parc Ela Trek – hinauf in die archaische Bergwelt

Gestartet wird im Albulatal in Tiefencastel. Die gute Lage macht den Ort zum perfekten Ausgangspunkt – für diesen alpinen Trek wie auch für weitere Ausflüge. Von Zürich ist man mit den öffentlichen Verkehrsmittel in zwei Stunden da. Auf den ersten beiden Etappen geht es steil hinauf – zum schönen Lai digl Feil auf 2.400 Meter. Dunkelblau glitzert der Bergsee in der Sonne. Das Panorama von hier oben ist bereits fantastisch. Und das Beste: Ab jetzt bleibt man fast immer auf 2.000 Meter über dem Meer und ist weit weg vom Rummel, ganz nah am Himmel und bei sich selbst. Bei den Blumen und Tieren am Wegrand. Und vor allem bei den netten Menschen, die man hier oben trifft. 

Highlights

Der Parc Ela Trek begeistert mit seiner Routenführung. Er zeigt wie abwechslungsreich, spektakulär und alpin der Parc Ela ist: Es geht hoch nach Ziteil, zum höchstgelegenen Wallfahrtsort der Schweiz, zu einer seltenen Dreifach-Wasserscheide beim Piz Lunghin sowie ins Ducantal, welches als weltbekannte Fundstätte von Fossilien aus der Trias-Zeit gilt. 

Ziteil: Höchstgelegener Wallfahrtsort der Schweiz.
Septimer- und Julierpass: Diese beiden Pässe waren bereits für die Römer wichtige Alpenübergänge.
Lunghinpass: Der Pass und die einzigartige Dreifach-Wasserscheide von Europa. 
Val d’Agnel: Von weitem sieht man ein eindrückliches Felsentor, auch Himmelstor genannt.
Alp Flix: Ein Naturjuwel, geschaffen von Menschenhand. Die Alp steht als Moorlandschaft von nationaler Bedeutung unter Schutz und begeistert als blumen- und tierreiche „Schatzinsel“ der Schweiz. 
Val d’ers: Ein idealer Ort für Wildtierbeobachtungen.
Ducantal: Weltbekannte Fundstätte von Fossilien aus der Trias-Zeit. Gletscher und Firnfelder prägen das karge hochalpine Kesch-Ducan-Gebiet.
Landwassertal: Vom Trek aus sieht man in der Ferne das Wiesner- und Landwasserviadukt. 
Val digl Guert: Eindrückliches wildromantisches Tal auf der letzten Etappe des alpinen Treks.

Atemberaubende Bergwelt à discrétion: Unterwegs von der Septimerhütte (im Hintergrund) via Septimerpasshöhe zum Lunghinpass.

Septimer-, Lunghin- und Julierpass: Geschichtsträchtige Orte

Schon Händler, Heere und Könige überquerten die Alpen via Septimer- und Julierpass. Wer auf dem Parc Ela Trek unterwegs ist, begibt sich somit auf historisch bedeutendes Terrain. Der Trek führt auf der Etappe 5 von Juf über den Forcellinapass zur Septimerpasshöhe und von dort zur neuen Septimerhütte. Seit rund 200 Jahren gibt es auf diesem Pass ab Sommer 2023 für Wandernde wieder eine Unterkunft. Die Hütte verfügt über 16 Schlafplätze (4x 4er Zimmer) und ein Restaurant mit Terrasse mit atemberaubendem Blick ins Bergell. 

Der Parc Ela Trek bietet atemberaubende Natur- und intakte Kulturlandschaften. Auf der letzten Etappe eröffnet sich dies den Wandernden nochmals deutlich. Der Weg führt dort von der Wiesner Alp, oberhalb Davos Wiesen, über Alpweiden zu den hübschen Mäiensäss-Siedlungen Aclas Dafora und Aclas Davains. Wer mag, legt hier eine Pause ein und genießt die Szenerie: Die uralten Häuser und Ställe mit ihren sonnengeschwärzten Balken, die saftig grüne leicht abfallende Alpwiese und gegenüber das imposante Dreigestirn mit Piz Ela, Tinzenhorn und Piz Mitgel. Gestärkt von Bündnerfleisch und Alpkäse aus dem „Post da marenda“, dem Alpkiosk, geht es weiter durch das wildromantische Tal „Val digl Guert“ über die Culmet bis nach Lenzerheide. 

Übernachtungen mitten in der Natur

Übernachtet wird in kleinen, rustikalen Unterkünften mitten in der ursprünglichen Natur fast immer auf über 2.000 Meter. Eine Ausnahme gibt es zum Beispiel auf der Etappe 15: Hier übernachten die Gäste in der verträumten Walser Siedlung Jenisberg auf 1.500 Meter bei der jungen Bauernfamilie Risch/Walcher. Ihr Bio-Knospe-Betrieb produziert mit viel Liebe und Herzblut Angus-Fleisch unter dem Label „Natura Beef“. Zudem gibt es auf einem alten Heustall zwei heimelige 6-Bettzimmer. Eine Übernachtung kostet CHF 90 und beinhaltet ein leckeres Abendessen und ein stärkendes Frühstück. Und wenn die Familie Zeit hat, geben sie gerne einen Einblick in ihre Arbeit und ihr Leben auf der Alp.

»Es ist ein Privileg, auf dem Parc Ela Trek die verborgenen Schätze des Parks zu Fuss zu entdecken.«

Irene Schuler, Initiatorin Parc Ela Trek

Praktische Informationen – alles, was du zum Trek wissen musst

Weitwandern – gewusst wie

Der Parc Ela Trek folgt signalisierten, weiß-rot-weiß markierten Wanderwegen und ist nicht zusätzlich beschildert. Die technische Anforderung ist „mittel“ und auf der SAC-Skala eine T3. Konditionell ist der Trek „mittel“ bis „schwierig“. Damit das Weitwandern zur lustvollen Erfahrung wird, gibt es hier eine praktische Anleitung

17 Tagesetappen

In 17 Tagesetappen führt der Parc Ela Trek von Tiefencastel über alpine Pässe rund um den Parc Ela, den größten Naturpark der Schweiz, bis nach Lenzerheide.

222 Kilometer

lang ist der Parc Ela Trek und führt hoch hinaus in die unberührte Berglandschaft, zu idyllischen Seen, durch einsame Täler und zu sympathischen Menschen. 

15.000 Höhenmeter

führt der Parc Ela Trek hinauf in die archaische Bergwelt. Und rund 14.500 Höhenmeter geht es runter.

17 Etappenorte

Von rustikal bis chic sind die Unterkünfte. Diese können einfach online reserviert werden. 

20 Pässe

gilt es auf dem Parc Ela Trek zu überwinden.

25 Bergseen

und unzählige Bergbäche glitzern in der Sonne und bieten eine perfekte Abkühlung.

3 Sprachen

Auf dem Trek begegnet man Menschen, die Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch sprechen. Wer mag kann also neben dem Wandern auch seine Sprachfertigkeiten verbessern.

Juni – Oktober

Es wird empfohlen, den Trek im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte Oktober zu begehen, damit der Weg möglichst frei von Schnee ist.