Städtetrip Buenos Aires

Ein Erfahrungsbericht

Für euch – von euch. Ein Abenteuerbericht aus der Globetrotter Community – von Sara Glöckner

Spontane Alone-Time? – kein Problem!

Eigentlich sollte Buenos Aires der krönende Abschluss einer Reise durch Patagonien sein, die ich gemeinsam mit einer langjährigen Freundin geplant hatte. Leider hat sich meine Freundin dann aber bei unserer Wanderung durch den Torres del Paine Nationalpark in Chile das Bein gebrochen und ich musste die Tage in Buenos Aires alleine verbringen. Glücklicherweise habe ich überhaupt kein Problem mit dem Alleinreisen und die argentinische Hauptstadt hat es mir von Beginn an sehr leicht gemacht. Auch als allein reisende Frau war es für mich kein Problem, mich ungestört in der Stadt zu bewegen und ich habe mich von Beginn an wohlgefühlt. Ich habe Buenos Aires als sehr entspannt, freundlich und offen wahrgenommen. 

So schön ist eine Straßenecke in Buenos Aires

Außerdem hat diese Reise einmal mehr gezeigt, dass man nicht zwingend die Landessprache beherrschen muss, um ein Land zu bereisen. Ja, an manchen Stellen wäre es einfacher gewesen, hätte ich Spanisch gesprochen. Aber es geht auch immer irgendwie mit Händen und Füßen oder natürlich auch mit dem Smartphone. Lass dich bitte nicht davon abhalten zu reisen, nur weil du glaubst, keine ausreichenden Sprachkenntnisse zu haben!

Der Januar ist der wärmste Monat des Jahres in Buenos Aires, aber es ist zum Glück nicht schwül und trotz der hohen Temperaturen noch angenehm. Wenn du es etwas kühler bevorzugst, plane deinen Besuch besser für Oktober, November oder März, April ein. Außerdem sind im Januar in Südamerika die großen Schulferien und es sind somit nicht Touristen, sondern auch viele Einheimische unterwegs.

Reisevorbereitungen sind das A und O

Bei dieser Reise habe ich zum ersten Mal eine eSIM-Karte ausprobiert. So ersparst du dir das Organisieren eine physischen SIM-Karte und du hast direkt bei Ankunft im jeweiligen Land mobiles Internet. Sehr praktisch, wie ich finde. Leider bieten nicht alle Smartphones die technischen Voraussetzungen für eine elektronische SIM-Karte. Prüfe also vorher, ob dein Telefon geeignet ist und installiere die SIM am besten schon von zu Hause aus mit einer stabilen Internetverbindung.

Für meinen Besuch in Buenos Aires habe ich seit sehr langer Zeit wieder einmal Geld getauscht. In der Regel zahle ich auf meinen Reisen mit einer Kreditkarte oder hebe vor Ort am Automaten Geld ab, falls ich dringend Bargeld benötige. In Argentinien ist das Limit für Bargeld an den Automaten allerdings in der Regel auf einen sehr kleinen Betrag beschränkt. Wenn überhaupt Geld in den Automaten ist. Dazu kommt, dass die Inflation sehr hoch ist und man beim Zahlen mit der Kreditkarte oft einen ungünstigeren Kurs bekommt. Einige Restaurants geben darüber hinaus einen Discount, wenn man bar bezahlt. Es lohnt sich also, Euro oder Dollar mitzubringen und diese am besten direkt am Flughafen zu tauschen. 

Buchhandlung und Antiquariat

Wohin zuerst und was lieber nicht?

Buenos Aires hat unfassbar viel zu bieten und ich habe in meiner Zeit vor Ort sicher nur einen Bruchteil davon gesehen. Wahrscheinlich kannst du mehrere Wochen in der Stadt verbringen, ohne, dass dir langweilig wird. Ich plane, immer wenn ich einen Städtetrip mache, auch eine Stadtführung ein. Für mich ist das die beste Möglichkeit, in kürzester Zeit die wichtigsten Fakten über die jeweilige Stadt zu erfahren und mir gleichzeitig einen Überblick zu verschaffen. 

Bei meinen Spaziergängen durch die Stadt hat mir das Viertel San Telmo am besten gefallen. Hier findest du eine bunte Mischung aus Kunstgalerien, kleinen Geschäften, Restaurants, Bars und sogar einen sonntags stattfindenden Flohmarkt. Und du kannst der ältesten Bar Buenos Aires El Federal einen Besuch abstatten. Mich hat der Stadtteil mit seiner Atmosphäre sofort in seinen Bann gezogen und bei meinem nächsten Besuch würde ich mir hier eine Unterkunft suchen.

San Telmo

Aber auch Palermo ist definitiv einen Besuch wert. In diesem Viertel ist alles bunt und lebensfroh und es gibt zahlreiche Graffitis an den Häuserfassaden in den Straßen und Gassen zu entdecken. Und in dem angrenzenden Stadtteil Recoleta findest du eine Menge Museen sowie den berühmten gleichnamigen Friedhof, die Ruhestätte zahlreicher prominenter und wohlhabender Einwohner Buenos Aires. 

Palermo

Einen Kontrast zu diesen beiden Stadtteilen bietet das Hafenviertel, das erst Mitte der 90er Jahre erschlossen wurde und somit ziemlich modern ist. Du findest hier eine Vielzahl von Restaurants und Bars entlang der Promenade und besonders am Abend ist Einiges los. Ich habe mich an meinem ersten Abend einfach spontan für eine Brauerei entschieden und dann ganz entspannt das bunte Treiben beobachtet.

Hafenviertel

Das ehemalige Einwandererviertel La Boca hat mich hingegen nicht überzeugt. Mit seinen bunten Häusern wird es in jedem Reiseführer aufgeführt, weswegen auch ich ihm einen Besuch abgestattet habe. Aber ich muss zugeben, dass es mich ziemlich enttäuscht hat. Die farbenfrohen Häuser sind zweifelsohne schön anzuschauen, aber abgesehen davon ist der Stadtteil komplett mit Touristen überfüllt und billigen Souvenirshops gepflastert. Ich bin ziemlich schnell wieder geflüchtet.  

La Boca

Cafés, Bars, Restaurants

Natürlich hast du in einer Stadt wie Buenos Aires eine Vielzahl an Möglichkeit, wenn es darum geht einen Kaffee zu trinken oder etwas essen zu gehen. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und ich habe die meisten Restaurants einfach spontan im Vorbeigehen ausgewählt. Drei dieser Lokale möchte ich dir jedoch besonders ans Herz legen, weil sie sehr authentisch sind und mir wirklich gut gefallen haben.

Zum einen ist das natürlich El Federal, die älteste Bar Buenos Aires im schönen Viertel San Telmo. Sie ist definitiv einen Besuch wert und versprüht ganz besonderen Charme. Für einen Kaffee und ein Stück Kuchen zwischendurch kannst du zum Beispiel ins Florida Garden gehen. Der Zitronenkuchen ist wirklich sehr lecker! Und wenn du Lust auf ein klassisches argentinisches Steak hast, dann geh ins El Establo. Ein alteingesessenes Restaurant mit sehr charmanten Kellnern, die eigentlich schon lange das Rentenalter erreicht haben. Hier geht’s sehr authentisch zu!

Bar El Federal in San Telmo

Buenos Aires hat mich positiv überrascht. Ich habe mich von Beginn an wohl gefühlt und konnte mich auch als allein reisende Frau problemlos in der Stadt bewegen. Du kannst dir die einzelnen Stadtteile gut zu Fuß erschließen und immer wieder finden sich nette Lokalitäten für einen Kaffee oder einen Snack. Vor allem im Viertel San Telmo habe ich mich sehr wohlgefühlt, wobei mich die Architektur in Buenos Aires generell begeistert hat. Von mir gibt es also eine ganz klare Empfehlung für die argentinische Hauptstadt – auch als allein reisende Frau.

Sara ist die Gründerin von The Female Travellereiner kostenlosen Website und Online-Community, in der sich allein reisende Frauen vernetzen, austauschen und informieren können. Auf der Seite gibt es einen Blog mit Reiseberichten, verschiedene Gruppen, die Möglichkeit, eine Reisepartnerin zu finden, Kleinanzeigen rund ums Reisen und einen Shop. Sara selbst liebt es alleine zu reisen und teilt ihre Erfahrungen und Tipps regelmäßig bei Instagram und Facebook.

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