Kaufberatung Kajak

Inhalt:

Von den Bergen …
… bis an die See: mit dem Kajak entdeckst du eine neue Welt.

Mit einem Kajak kannst du in aller Ruhe einen Fluss erkunden, einsame Buchten erreichen, unbekannte Aussichten genießen oder einfach mit den Kindern an einem sonnigen Nachmittag auf dem Wasser spielen. Ein Kajak eröffnet dir eine Menge aufregender Möglichkeiten. Aber so groß die Vielfalt beim Kajakfahren ist, so zahlreich ist auch die Auswahl an unterschiedlichen Kajaks. Was ist aber das beste Kajak für dich? Mit Dutzenden von Herstellern, die Hunderte von verschiedenen Modellen produzieren, gibt es für bestimmte Gewässer, für jeden Paddelstil und jede Art von Paddler ein passendes Kajak. In dieser Kaufberatung verschaffen wir dir einen besseren Überblick über das breite Sortiment an Kajaks und helfen dir, Schritt für Schritt dem »richtigen Kajak« näher zu kommen. Dafür solltest du dir zunächst vier grundlegende Fragen stellen:

  • Wo möchtest du paddeln?
    Willst du auf einem See, einem Fluss oder auf dem Meer Paddeln? Die Art deines bevorzugten Gewässers bestimmt auch den Typ deines Kajaks.
  • Welche Art von Kajak passt zu dir?
    Sit-On-Top, Reiseboot, Festrumpfboot, Einer oder Zweier? Wenn du weißt, welche Arten von Kajaks es gibt, fällt dir die persönliche Auswahl deutlich leichter!
  • Wie schwer oder leicht darf dein Kajak sein und wie groß ist dein Budget?
    Die Materialien, aus denen ein Kajak gefertigt wird, wirken sich direkt auf den Preis aus. Sie sind aber auch der größte Faktor für Gewicht, Laufeigenschaften und Haltbarkeit.
  • Welche Form, Größe und Ausstattung soll dein Kajak haben?
    Diese Faktoren bestimmen Handling, Komfort und Stauraum des Kajaks.

Wo möchtest du Kajakfahren?

Kajaks werden nicht strikt nach Gewässertyp kategorisiert. Trotzdem ist es hilfreich, wenn du dir überlegst, wo du dein Kajak hauptsächlich zu Wasser lassen möchtest, bevor du ein Boot auswählst.

Flusslandschaften wie hier an der Tiroler Ache lassen sich nur mit einem Boot in ihrer ganzen Schönheit erkunden.

Seen und große Flüsse: Wenn das Wetter schön ist und du keine langen Touren planst, kannst du mit jedem Freizeitkajak oder Sit-On-Top-Kajak paddeln und Spaß haben, solange das Wasser zahm bleibt. Auf größeren, offenen Gewässern, aber auch auf großen Flüssen mit stärkerer Strömung, musst du jederzeit mit Wind, Wellen und vielleicht Schiffsverkehr rechnen. Dann ist ein geschlossenes Touringkajak, das dich besser vor Spritzwasser schützt und deutlich bessere Laufeigenschaften hat, eine gute Wahl. Erst recht, wenn du längere Touren mit Gepäck einplanst.

Meer und Küsten: Hier kommen Wind, Wellen, Strömungen, Gezeiten und noch einiges mehr ins Spiel. Die offene See ist ein Paddelrevier für Experten! Hilfreich ist ein schnelles, langes und wenig windanfälliges Seekajak mit Steueranlage oder Skeg. In unmittelbarer Küstennähe, auf einem Gewässer mit geringem Tidenhub (z. B. Mittelmeer oder Ostsee) und bei ruhigen Wetterverhältnissen kannst du aber auch mit einem Freizeitkajak oder Tourenkajak in See stechen.

Kleinflüsse und leichtes Wildwasser: Kleine, kurvenreiche Flüsse verlangen nach einem kurzen, wendigen und kippsicheren Kajak. Wenn dein Ziel Flüsse mit starker Strömung und vielleicht sogar kleinen Stromschnellen sind, brauchst du ein dichtes Kajak, das du mit einer Spritzdecke gut verschließen kannst. Ideal sind kurze Tagestourenkajaks, die über eine Sitzanlage mit guter Kraftübertragung (Rückengurt, Schenkel- & Fußstütze) verfügen.

Welche Arten von Kajak gibt es?

Es gibt viele verschiedene Arten von Kajaks, die je nach Einsatzzweck für bestimmte Gewässerbedingungen, Streckenlängen und Aktivitäten entwickelt wurden. Kajaks werden im Allgemeinen nach Art der Aktivität kategorisiert, für die sie verwendet werden, aber manche werden auch nach Anzahl der Sitzplätze oder ihrer Konstruktion eingestuft. Die Einstufung in Bootskategorien ist hilfreich, wird aber von Herstellern nicht einheitlich verwendet. Ein »Freizeit«-Kajak einer Marke kann mit dem »Tagestouren«-Kajak einer anderen Marke vergleichbar sein. Hier ist ein Überblick über die gängigsten Kajak-Typen:

Freizeitkajak

Freizeitkajaks sind ideal für Paddler, die ganz gemütlich viel Zeit auf Seen und langsam fließenden Flüssen verbringen möchten. Freizeitkajaks haben in der Regel einen flacheren Rumpf und sind breiter als die meisten Tourenkajaks, was ihnen größere Stabilität verleiht. Die zusätzliche Breite bedeutet jedoch auch, dass sie Wasser und Wind mehr Widerstand bieten, was sie relativ langsam macht. Freizeitkajaks sind in der Regel eher kurz (unter 4 m). Dadurch sind sie einfach zu Steuern. Die geringe Länge geht aber zu Lasten von Spurtreue und Effizienz. Freizeitkajaks sind hervorragende Anfängerkajaks, sind verhältnismäßig günstig und haben meist eine große Luke, so dass Ein- und Aussteigen sehr einfach ist. Wenn du also Spaß auf Zahmwasser suchst, ist ein Freizeitkajak eine gute Wahl. Für längere Touren, schwierige Bedingungen mit Wellen oder Stromschnellen sind sie weniger gut geeignet. Der Stauraum für Gepäck ist sehr begrenzt.

Geeignet für: kurze Trips auf Zahmwasser, Einsteiger, preisbewusste Paddler
Nicht geeignet für: lange Touren, Wellen, Stromschnellen

PRO

  • günstig
  • stabil
  • einfach zu manövrieren
  • einfacher Transport durch kurze Länge

CONTRA

  • langsamer als Tourenkajaks
  • meist kleinerer Stauraum als Tourenkajaks
  • meist weniger luxuriöse Ausstattung als Tourenkajaks
Ein flacher Rumpf und eine breite Bauform kennzeichnen ein Freizeitkajak.

Tagestourenkajak

Diese vielseitigen Boote sind schlanker und meist etwas länger als einfache Freizeitboote – das macht sie schneller als Freizeitkajaks. Ein guter, moderner Tagestourer bietet hervorragende Paddeleigenschaften in Kombination mit komfortablen Sitzen und Ausstattungen wie z. B. einer Tagesluke fürs Handy und komfortable Tragegriffe . Das macht sie in der Regel auch teurer als ein Freizeitkajak. Ein Tagestourenkajak ist ideal für anspruchsvollere Paddler, die ein handliches und kompaktes Kajak für ausgedehnte Tagestouren suchen. Da sie kürzer als »normale« Tourenkajaks sind, lassen sich Tagestourenkajaks leichter transportieren und handhaben. Der Stauraum reicht für dein Tagesgepäck (Proviant, Wechselbekleidung, Wertsachen). Ihre Länge beträgt zwischen 350 und 450 cm.

Geeignet für: kurze Trips auf Zahmwasser, anspruchsvollere Paddler
Nicht geeignet für: Mehrtagestouren, geschwindigkeitsfokussierte Paddler.

PRO

  • komfortabel
  • einfach zu manövrieren
  • stabil

CONTRA

  • langsamer als ein Tourenkajak, aber schneller als ein Freizeitkajak

Tourenkajak

Tourenkajaks sind zuverlässige Begleiter für lange, ausgiebige Paddeltouren auf Seen, großen Flüssen oder auch dem Meer. Diese Boote bieten einen hervorragenden Kompromiss zwischen guten Fahreigenschaften, Stabilität und Komfort. Viele Tourenkajaks haben entweder ein Ruder oder ein Skeg, damit sie – vor allem bei Wind – besser geradeaus fahren können. Tourenkajaks sind schmal und haben eine relativ niedrige Wasserlinie, das mach sie sehr flott und wenig windanfällig. Tourenkajaks sind so konzipiert, dass sie für längere Tagesausflüge oder Campingausflüge mit Übernachtung eingesetzt werden können. Sie haben ausreichend Stauraum, der meist auch wasserdicht verschlossen werden kann. Die Cockpits dieser Kajaks sind kompakter, sie lassen sich gut mit einer Spritzdecke verschließen und dank Schenkel- und vernünftiger Fußstützen hast du viel Kontakt zum Boot, auch wenn es mal rauher und ungemütlicher wird. Tourenkajaks sind zumeist zwischen 420 und 500 cm lang.

Geeignet für: Tages- oder Mehrtagestouren, Kajak-Camping, Langstrecken
Nicht geeignet für: Kleinflüsse, leichtes Wildwasser, Anfänger

PRO

  • schnell
  • komfortabel
  • viel Stauraum
  • guter Geradeauslauf, auch bei Wind dank Steueranlage oder Skeg

CONTRA

  • weniger wendig als kürzere Kajaks
  • lang und relativ schwer im Verhältnis zu Freizeitkajaks
Tourenkajaks sind oft mit einem Ruder ausgestattet. Es kann zum Richtungswechsel eingesetzt werden, sorgt aber vor allem auch für Spurtreue.

Seekajak

Seekajaks sind praktisch das Gegenteil eines Freizeitkajaks. Sie sind extrem schlank und lang gebaut (meist länger als 480 cm). Die schnittigen Kajaks sind auf maximale Effizienz und Laufruhe getrimmt und müssen gleichzeitig unvorhersehbaren Bedingungen (Wellen, Sturm) auf offenem Wasser standhalten können. Der Rumpf eines Seekajaks hat in der Regel eine starke »V«-Form und entweder ein Skeg oder ein Ruder, um bei starkem Wind und Seegang leichter Kurs halten zu können. Seekajaks haben in der Regel ein oder zwei wasserdichte Abschottungen in Bug und Heck. Das bringt im (Kenter-)Notfall Auftrieb und wasserdichten Stauraum für Gepäck. Um mit rauen Bedingungen fertig zu werden, haben Seekajaks kleine Cockpits, die zusammen mit einer Spritzdecke helfen, das Boot trocken zu halten. Paddler, die eine kleine Cockpitgröße nicht gewöhnt sind, können diese beengend finden. Ein großer Nachteil der schmalen Rumpfform ist, dass Seekajaks im Vergleich zu anderen Kajaktypen sehr kippelig sind. Seekajaks sind keine Anfängerkajaks!

Geeignet für: Tages- oder Mehrtagestouren, offene Gewässer, raue Bedingungen, Langstrecken
Nicht geeignet für: Kleinflüsse, leichtes Wildwasser, Anfänger

PRO

  • sehr schnell
  • meist hervorragend und detailverliebt ausgestattet
  • viel Stauraum
  • wenig windanfällig

CONTRA

  • weniger wendig als kürzere Kajaks
  • kippeliger als Freizeitkajaks und Tourenkajaks
  • länger als alle anderen Bootsmodelle und daher schwieriger im Handling und zum Transport
Gepäcknetze, abgeschottete Gepäckfächer und Details wie ein eingebauter Kompass und ein trockenes Minifach für Handy und Co. gehören bei den Oberklasse Seekajaks zur Grundausstattung.

Sit-On-Top

Bei einem Sit-On-Top sitzt man offen auf dem Kajak und nicht in einem geschlossenen Cockpit, wie es sonst in einem Kajak üblich ist. Sie zählen zu den einfachsten und benutzerfreundlichsten Kajaks, die du finden kannst. Sit-On-Tops sind meist sehr breit und kippsicher. Wenn du trotzdem einmal umkippst, hat der geschlossene Rumpf enormen Auftrieb und ist praktisch unsinkbar. Das Ein- und Aussteigen ist ohne Cockpit, in das man sich hineinzwängen muss, extrem einfach. Sit-On-Top-Kajaks haben im Rumpf Lenzlöcher, durch die Spritzwasser wieder abfließen kann. Das bedeutet aber auch, dass du permanenten Wasserkontakt hast und garantiert nass wirst. Deshalb sind Sit-on-Tops ausgezeichnete Freizeitkajaks für Zahmwasser bei Badewetter. Sie eignen sich als Kinderboot, Badeplattform oder für kurze, gemütliche Touren.

Geeignet für: Warme Gewässer, Anfänger, Familien
Nicht geeignet für: Kaltes Wasser, offene Gewässer, lange Touren

PRO

  • extrem einfach zu paddeln
  • selbstlenkend
  • einfaches Ein- und Aussteigen (auch im Wasser)
  • sehr kippstabil

CONTRA

  • relativ schwer
  • du wirst immer wieder nass, daher nur was für den Sommer

Im Hochsommer ein echter Genuss, ansonsten wird der direkte Wasserkontakt bei Sit-On-Tops Kajaks eher zum Nachteil dieser Bootsmodelle.

Faltboot

Wenn du in einer kleinen Wohnung wohnst, eine Reise planst oder mit deinem Kajak an einen abgelegenen Ort gelangen möchtest, dann könnte ein Faltboot sinnvoll sein. Es ist zwar nicht so robust wie ein Festrumpfkajak, bietet aber eine vergleichbare Handhabung und bessere Lagerung als viele Tourenboote. Faltboote bestehen aus einem zerlegbaren Innengerüst über das eine flexible, wasserdichte und robuste Bootshaut gezogen wird. Mit diesem Konstruktionsprinzip kommen Faltboote recht nah an Form und Fahrverhalten von Festrumpfbooten heran. Moderne Faltboote haben nicht mehr viel mit den weichen und relativ schweren Ur-Modellen aus Holzgerüst und Haut aus Baumwolle und Naturkautschuk gemeinsam, sondern sind leichte und vielseitige Hochleistungsboote für unabhängige Kanufahrer. Faltboote sind ideal für längere Touren, wenn Stauraum und Laufeigenschaften eine große Rolle spielen, dann fällt auch die längere Aufbauzeit kaum ins Gewicht. Faltboote gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen, von Tagestourenkajaks bis hin zu Expeditions-Seekajaks. In unserer Kaufberatung Reiseboote bekommst du noch mehr Infos zum Thema.

Geeignet für: Paddler mit wenig Lagerraum, Fernreisen (handliches Gepäck)
Nicht geeignet für: schnellen Einsatz, häufiger Steinkontakt

PRO

  • leichter Transport
  • platzsparende Lagerung
  • sehr gute Laufeigenschaften bei hochwertigen Modellen

CONTRA

  • relativ lange Auf- und Abbauzeiten
  • Außenhaut relativ empfindlich

Die Laufeigenschaften moderner, hochwertiger Faltboote müssen sich nicht hinter denen der Festrumpfboote verstecken.

Luftboot

Luftboote punkten mit ihrer simplen Art. Luftpumpe anschließen, aufpumpen, fertig! Luftboote bestehen aus Bodenluftkammer und Seitenkammern. Komplett mit Luft befüllt, erhalten die Schlauchboote so ihre Form und Steifigkeit. Luftboote sind dank des gewaltigen Auftriebs praktisch unsinkbar, haben einen sehr geringen Tiefgang und sind äußerst leicht. Formbedingt (flacher, breiter Boden) sind sie sehr kippsicher, allerdings auch relativ langsam und windanfällig. Auch der Stauraum fällt aufgrund der wulstigen Luftkammern kleiner aus. Luftboote sind ideal als unkomplizierte Familiengefährte und für gemütliche Tagestouren. Perfekt auch für kleine Flüsse mit geringer Wassertiefe. Mehr über Luftboote erfährst du in unserer Kaufberatung Reiseboote.

Geeignet für: Paddler mit wenig Lagerraum, Fernreisen (handliches Gepäck), Familien
Nicht geeignet für: offene Gewässer, Langstrecken

PRO

  • leichter Transport
  • platzsparende Lagerung
  • sehr schneller Auf- und Abbau
  • hohe Zuladung, enormer Auftrieb, Sicherheit beim Kentern

CONTRA

  • windanfälliger als Falt- und Festrumpfboote
  • langsamer als Falt- und Festrumpfboote
  • wenig Stauraum

Hat nichts mit einer Badeinsel gemein, hochwertige Luftboote sind sogar wildwassertauglich.

Zweierkajak

Paddelst du lieber in Gesellschaft, dann kannst du dich auch für ein Zweierkajak entscheiden. In diesen Tandemkajaks finden dein Partner, Freund, dein Kind oder Hund genügend Platz für ein gemeinsames Abenteuer. Ein Zweier ist auch sehr praktisch bei ungleichen Kräfteverhältnissen oder wenn dein Mitpaddler wenig Paddelerfahrung hat. Ansonsten würden sich natürlich auch zwei Einerkajaks anbieten. Viele Bootstypen, die es als Einerkajaks gibt, sind auch in einer Zweier-Variante erhältlich. Es gibt Freizeit-, Touren und Seekajaks in einer Tandem-Version, ebenso wie Falt- und Luftboote, Sit-On-Tops und Wildwasserkajaks.

Geeignet für: Paare, Familien, Freunde
Nicht geeignet für: Einzelgänger

PRO

  • viel Platz
  • meist sehr kippsicher
  • schneller Lernerfolg für Mitpaddler, wenn ein Profi an Bord ist

CONTRA

  • groß
  • nicht so schwer wie zwei Einerkajaks, aber wesentlich schwerer als Einerkajaks

Crossoverkajak

Diese Bootsgattung schlägt die Brücke zwischen einem Tagestourenkajak und einem Wildwasserkajak. Heute Wildwasser, morgen Kleinfluss oder See? Ein Crossoverkajak macht’s möglich. Spritzige Flusswanderungen auf naturnahen Bächen gehen ebenso wie Wildwasser bis Stufe III. Wendig genug um im leichten Wildwasser jede Stelle meistern zu können und mit genug Länge, sodass auch eine kurze Tour auf ruhigem Wasser gut möglich ist. Das Tagesgepäck passt in den Heckstrauraum und wenn’s mal länger geradeaus geht, fährst du einfach das Skeg aus. Sogar Wochenendtrips mit leichter Zeltausrüstung und sogar der spaßige Surf am Strand im Urlaub sind mit einem Crossoverkajak machbar. Crossoverkajaks sind in der Regel um die 330 cm lang.

Geeignet für: Leichtes Wildwasser, Flüsse und Seen
Nicht geeignet für: Langstrecke, Mehrtagestouren

PRO

  • wendig
  • ausreichend Stauraum für Tages- bis Wochenendtrips
  • guter Geradeauslauf dank ausfahrbarem Skeg
  • flexibel einsetzbar
  • kürzer als Tourenkajaks und dadurch leichter zu transportieren und zu lagern

CONTRA

  • langsamer als Tourenkajaks

Von der Form ein Wildwasserboot mit den Ausstattungsmerkmalen eines Touringboots, so lassen sich Crossover-Kajaks definieren.

Wildwasserkajak

Diese Boote sind Spezialisten für die extremste Disziplin des Paddelns. Die kurzen, kompakten Boote sind sehr wendig und haben einen enormen Auftrieb, was sich als nützlich erweist, wenn man auf einem rasanten, steilen Wildfluss Hindernissen ausweichen muss. Zudem sind die Boote besonders robust gebaut, um Kontakte mit Felsen besser überstehen zu können. Aufgrund ihrer geringen Länge (220 cm bis 300 cm) und des minimalen Stauraums sind sie sehr ungeeignet für lange Touren auf Zahmwasser.

Geeignet für: Wildwasser
Nicht geeignet für: Langstrecken auf Zahmwasser, Kajak-Camping

PRO

  • wendig
  • viel Auftrieb
  • extrem robust
  • gut zu transportieren

CONTRA

  • langsamer als Touren- und Crossover-Kajaks
  • kaum Stauraum

Innerhalb der Klasse der Wildwasserboote lassen sich noch diverse Unterkategorien definieren. So gibt es Riverrunner, Spielboote oder Creeker (siehe Bild), die sich für die steilsten Bäche der Alpen bestens eignen.

Aus welchem Material bestehen Kajaks?

Das Material, aus dem ein Kajak hergestellt wird, spielt eine entscheidende Rolle für dessen Fahrleistung, Haltbarkeit und Gewicht. Am Ende ist das Material auch mitentscheidend, ob Paddeln Spaß macht, oder ob es eine Plackerei ist. Ein leichteres Kajak ist einfacher zu tragen, leichter auf das Auto zu laden (vor allem alleine) und schneller zu beschleunigen. Glattere und steifere Rumpfmaterialien reduzieren den Wasserwiderstand und verbessern die Laufeigenschaften. Robuste Materialien sorgen für lange Haltbarkeit, vor allem wenn dein Kajak häufigen Fels- und Steinkontakt überstehen muss. Allerdings haben leichte Materialien im Bootsbau ihren Preis. Bestimmte Materialien und Verfahren (z.B. ABS oder Faserverbundstoffe) sind teurer oder haben höheren Produktionsaufwand. Die gängigsten Materialien bei der Herstellung von Kajaks sind Polyethylen (PE), ABS-Kunststoff und Faserverbundwerkstoffe (GfK, Aramid oder Carbon).

Polyethylen

PE-Granulat ist die Grundlage für rotierte und geblasene Kunststoffkajaks.

Polyethylen ist das am häufigsten verwendete Material im Kajakbau. Polyethylen-Kajaks werden in einem als »Rotomolding« bezeichneten Verfahren geformt, bei dem Kunststoffgranulat in eine Hohlform des Kajaks geschüttet wird. Die Form wird dann erhitzt und gedreht, bis der Kunststoff schmilzt und die Innenseite der Form bedeckt. Nachdem der Kunststoff abgekühlt und aus der Form entfernt wurde, bleibt ein Kajak übrig, das aus einem einzigen Stück Kunststoff besteht. PE ist preiswert und sehr abriebfest. Allerdings ist es auch relativ schwer und weniger formstabil als ABS und Faserverbundwerkstoffe.

Ideal für: Paddler, die sich nur wenig um ihr Boot kümmern möchten.

PRO

  • pflegeleicht
  • sehr robust
  • preiswert

CONTRA

  • relativ schwer
  • Abrieb kann den Rumpf aufrauen und so den Wasserwiderstand erhöhen.
  • anfällig für UV-Strahlen – Sollte vor direktem Sonnenlicht geschützt gelagert werden

Thermogeformtes ABS

Bei thermogeformten ABS-Kajaks wird eine Platte aus schlagfestem ABS-Kunststoff über eine (Kajak-)Form gelegt, dann erhitzt und mittels Vakuumansaugung in die Form gezogen. Thermogeformte Kajaks bieten einen guten Kompromiss zwischen günstigen und robusten Polyethylen-Kajaks und den teureren, noch leichteren Kajaks aus Faserverbundwerkstoffen. Die charakteristischen zweifarbigen Designs von thermogeformten ABS-Booten entstehen dadurch, dass Deck und Rumpf getrennt hergestellt und danach miteinander verklebt werden. ABS-Kajaks sind etwa 20 Prozent leichter als vergleichbare PE-Kajaks.

Ideal für: Anspruchsvolle Paddler, die ein leistungsfähiges Kajak mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis suchen.

PRO

  • leicht
  • steifer Rumpf
  • UV-beständig
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis

CONTRA

  • empfindlicher gegen mechanische Beanspruchung als PE

Hochwertige Laminate

Laminieren ist und bleibt Handarbeit, das rechtfertigt auch den höheren Preis.

Kajaks, die aus hochwertigen Laminaten mit Glasfaser, Diolen, Aramid (Kevlar), Carbon oder einer Mischung aus diesen Geweben und anderen High-Tech-Geweben oder Sandwichmatten hergestellt werden, sind echte Highend-Sportgeräte mit entsprechendem Preis. Die Herstellung ist aufwendig und arbeitsintensiv. Faserverbundwerkstoffe sind eine Kombination aus einem Fasermaterial als Träger und einem chemischen Harz als Verbund- und Härtungsmittel. Die Verarbeitung erfolgt ausschließlich und vom ersten Moment an in Handarbeit. Verbundwerkstoffe sind nicht nur leicht, sondern sorgen auch für sehr verwindungssteife Kajaks. Davon profitieren die Fahreigenschaften ungemein: Laminierte Kajaks sind schnell, sehr reaktionsfreudig und lassen sich gut beschleunigen. Bei allen Vorteilen ist ein Kajak aus Faserverbundwerkstoffen aber auch deutlich empfindlicher gegen mechanische Beanspruchung (z.B. Felskontakt) als andere Konstruktionsarten. Kleine Reparaturen kannst du allerdings mit geringem Aufwand selbst durchführen. Glasfaser und Diolen sind die günstigsten Gewebearten, Carbon ist am teuersten.

Ideal für: Paddler, die das Optimum an Fahreigenschaften von ihrem Kajak erwarten und auch bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen.

PRO

  • sehr leicht
  • sehr verwindungssteif
  • beste Fahreigenschaften

CONTRA

  • relativ teuer durch viel Handarbeit
  • empfindlich gegen mechanische Beanspruchung

Wie lang und breit muss ein Kajak sein?

Länge und Breite des Kajaks hängen weniger von deiner eigenen Körpergröße ab, sondern mehr von dem Einsatzzweck des Bootes. Kajaks für schnell fließende Kleinflüsse sind eher kurz und breit, während ein Seekajak für ausgedehnte Touren und möglichen Wellengang lang und schmal ist. Die Rumpfformen folgen damit relativ einfachen Grundregeln für das Bootsdesign, die aber immer einen Kompromiss zwischen bestimmten Fahreigenschaften darstellen. 

Die richtige Kajaklänge

Die älteste Weisheit beim Kajakfahren lautet: »Länge läuft!« Lange Kajaks sind schneller, laufen besser geradeaus und haben mehr Platz für Gepäck. Kürzere Kajaks sind wendiger, dafür aber langsamer. Die »richtige« Länge deines Kajaks ist deshalb immer ein Kompromiss zwischen guten Laufeigenschaften und Manövrierbarkeit.

Die richtige Kajakbreite

Breite Kajaks sind sehr kippsicher, aber aufgrund der großen Verdrängung auch deutlich langsamer als ein schmales Boot. Ein schlanker Bootsrumpf durchschneidet das Wasser mit geringerem Widerstand. Du brauchst bei gleicher Geschwindigkeit weniger Kraftaufwand. Allerdings ist ein schmales Boot kippeliger und erfordert ein besseres Bootsgefühl. Die »richtige« Breite ist ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und stabiler Wasserlage.

Die Deckhöhe

Kajaks mit großer Deckhöhe bieten mehr Komfort und Beinfreiheit, sowie deutlich mehr Stauraum. Zu hohe Kajaks beeinträchtigen aber einen effizienten Paddelschlag. Weil du leichter mit den Händen an Deck anschlägst, musst du zwangsläufig das Paddel in einem flacheren Winkel halten, was sich negativ auf deinen Vortrieb auswirkt. Flachere Rümpfe werden weniger vom Wind beeinflusst, haben aber auch weniger Platz für Gepäck und weniger Auftrieb.

Die Nutzlast

Ein größeres Kajak (Länge, Breite und Deckshöhe) hat im Allgemeinen eine höhere Nutzlast als ein kleineres Kajak. Die meisten Hersteller geben die maximale Zuladung (Paddlergewicht + Ausrüstung) ihrer Kajaks an. Diese Angabe ist wichtig, wenn du eine mehrtägige Tour mit Gepäck planst: Wenn das Boot überladen ist, sitzt es zu tief im Wasser und verliert an Effizienz. Viele Hersteller geben auch ein »empfohlenes Paddlergewicht« an. Dieser Wert ist die beste Referenz, ob das Kajak die richtige Größe für dich hat.

Die Kajakbauformen

Das Unterschiff ist der unter Wasser liegende Teil des Bootsrumpfes. Die Form des Unterschiffs beeinflusst neben der potenziellen Geschwindigkeit eines Kajaks auch in großem Maße die Stabilität und das Handling auf dem Wasser. Ein schmales, rundes oder v-förmiges Unterschiff ermöglicht sehr hohe Geschwindigkeiten, ist aber auch sehr instabil. Je flacher das Unterschiff, umso höher ist die Stabilität eines Bootes, gleichzeitig verringert sich jedoch die Performance des Kajaks. Es gibt vier Grundtypen von Unterschiffen, aber oft findest du auch Kombinationen der verschiedenen Rumpfformen:

Das Ponton-Unterschiff ist ideal für Kajakanfänger und Gelegenheitspaddler. Das breite Unterschiff bietet die größte Stabilität und wird meist bei einfachen Freizeitkajaks oder Sit-On-Tops verwendetet. Kajaks mit Ponton-Unterschiff sind sehr langsam.

Unterschiffe mit flachem Boden zeichnen sich durch sehr gute Kippsicherheit und Manövrierbarkeit aus und sind daher bestens für Einsteiger und gemütliche Paddler geeignet. Der höhere Wasserwiderstand bremst ein flaches Unterschiff schnell aus. Diese Boote sind nicht für Langstrecken und hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Viele Freizeitkajaks und einfache Tourenkajaks haben ein flaches Unterschiff.

Ein abgerundetes Unterschiff hat einen geringeren Wasserwiderstand und deutlich verbesserte Geschwindigkeit. Du kannst ein abgerundetes Unterschiff auch leichter Aufkanten als ein flaches Unterschiff. Mit einem »Rundboden« hast du mehr Spielraum, um auf Strömungen, Wellen oder Wind zu reagieren. Das Kajak ist präziser und feinfühliger, allerdings ist auch die Wasserlage etwas instabiler. Daher eignet sich diese Form eher für anspruchsvolle und fortgeschrittene Paddler. Ideal für Tourenboote.

Ein V-förmiges Unterschiff ist sehr schnell und spurtreu. Wenn du größten Wert auf Geschwindigkeit und Geradeauslauf legst, ist diese Form genau richtig. Der Nachteil ist, dass ein V-förmiges Unterschiff tendenziell sehr kippelig und somit für weniger erfahrene Paddler oft schwierig zu handhaben ist. Du findest diese Rumpfform häufig bei Seekajaks für lange Strecken und offene Gewässer.

Welche Ausstattung braucht ein Kajak?

Eine gute Ausstattung trägt ganz wesentlich dazu bei, dass du dich in deinem Kajak wohl- und sicher fühlst. Bedenke, dass du viele Stunden in deinem Kajak sitzen wirst. Jeder Euro, den du in eine bessere Ausstattung investierst, zahlt sich später durch größeren Komfort und besseres Handling deines Kajaks aus.

  • Sitz: Eine gute Sitzanlage ist die beste Basis für maximalen Komfort, aber auch für eine direkte Kraftübertragung und somit für ein effizientes Paddeln. Achte auf einen verstellbaren, gepolsterten und ergonomisch geformten Sitz, wenn du längere Touren planst und auch mal bei unruhigen Bedingungen aufs Wasser gehen willst. Zu einer Qualitätssitzanlage gehören auch noch eine stabile, verstellbare Fußstütze, Schenkelstützen und ein breiter, verstellbarer Rückengurt.
  • Cockpitgröße: Größere Cockpits sind in der Regel komfortabler und erleichtern das Ein- und Aussteigen. Eine große Luke bedeutet aber auch, dass Wasser leichter ins Innere des Kajaks gelangt, wenn du keine Spritzdecke verwendest. Kleinere Cockpits bieten bei rauen Bedingungen (Wellen, Spritzwasser, Wildwasser) mehr Schutz und geben mehr Kontrolle, weil du dich mit deinen Beinen besser im Kajak verspreizen kannst. Insbesondere große Paddler sollten auf ein größer Dimensioniertes Cockpit achten, so tut man sich beim Ein- und Aussteigen leichter.
  • Stauraum: Viele Kajaks haben abgeschottete, wasserdichte Stauräume, die durch eine Luke am Oberdeck zugänglich sind. Ideal für die Gepäckaufbewahrung bei Mehrtagestouren oder für das Tagesgepäck. Netze und eine Tagesluke sind auch beim Paddeln zu erreichen, perfekt für Müsliriegel, Wasserflasche, Karte und Co.
  • Tragegriffe: Wenn du damit rechnest, dass du dein Kajak häufig und auch weit tragen musst, achte auf gut in der Hand liegende Tragegriffe. Sie machen selbst auf kurzen Strecken einen überraschenden Unterschied.
  • Steuer: Diese Steuereinrichtungen helfen dir bei Seiten- oder Rückenwind und bei starkem Seegang den Kurs leichter zu halten. Ein Skeg ist eine versenkbare Finne am Heck, die du während der Fahrt aus- oder einfahren kannst und den Geradeauslauf stabilisiert. Eine Steueranlage funktioniert ähnlich, nur ist das Ruder nicht fixiert wie bei einem Skeg, sondern du kannst es mit Fußpedalen bewegen und somit dein Kajak in die gewünschte Richtung steuern. 
Das Skeg bei diesem Boot ist versenkbar …
… über eine Umlenkung lässt es sich vom Cockpit ausfahren.
  • Deckbeleinung: Eine umlaufende Deckbeleinung hilft beim Widereinstieg nach einer Kenterung und auch beim sonstigen Kajakhandling. Sie ist Sicherheitsausstattung und gleichzeitig eine Möglichkeit um zum Beispiel Decktaschen zu befestigen.

Welches Zubehör brauche ich noch zum Kajakfahren?

Mit einem Kajak alleine kommst du nicht weit. Du brauchst ein Mindestmaß an zusätzlicher Ausrüstung. Dazu gehören Paddel, Schwimmweste und häufig auch ein Kälteschutz.

Klassisches Doppelpaddel aus dem Globetrotter Sortiment
  • Paddel: Neben dem Boot ist ein Paddel das wichtigste Werkzeug beim Kajakfahren. Selbst eine kurze Kajaktour erfordert Tausende von Paddelschlägen und das Paddel liegt vom Einsteigen bis zum Ende deiner Kanutour praktisch permanent in deinen Händen. Ohne Paddel kommt dein Boot erst gar nicht in Schwung. Es ist also kein Wunder, dass ein Paddel eine ganz zentrale Rolle bei der Konfiguration deiner Kajakausrüstung spielt. Kajakpaddel gibt es in unterschiedlichsten Längen, Formen und Preisen. Aber auch auf Gewicht, Material und Verarbeitung solltest du beim Kauf eines Paddels achten. Mehr über Kajak-Paddel erfährst du in unserer Kaufberatung.
  • Schwimmwesten dürfen auf keiner Kajaktour fehlen. Insbesondere bei Kälte und bei starker Strömung sind sie ein Muss. Ungeübte Schwimmer (Kinder!) benötigen eine vollwertige Rettungsweste ausstatten, die einen im Wasser in Rückenlage drehen. Ansonsten sind im Kanusport »Paddelwesten« üblich. Diese Schwimmwesten geben nur Auftriebshilfe, sind aber nicht ohnmachtssicher. Schwimmhilfen wie Schwimmflügel oder ähnliches gehören nicht in ein Sportboot. Mehr über Schwimmwesten erfährst du in unserer Kaufberatung Paddelbekleidung. Ein Wurfsack sollte immer dann mit auf Tour, wenn
  • Kleidung: »Dress for water, not for air.« Übersetzt heißt das: Deine Bekleidung soll der Wassertemperatur angepasst sein und nicht der Lufttemperatur. Kaltes Wasser leitet die Wärme eines Körpers bis zu 25-mal schneller ab als kalte Luft. Deshalb brauchst du beim Paddeln auch im Sommer einen Kälteschutz (z. B. Neopren, Handschuhe), wenn das Wasser kälter als Badetemperatur ist. Bei widrigen Wetterbedingungen (Wind, Regen, Kälte) zählt ein Kälteschutz zur Grundausstattung. Mehr über Kälteschutz erfährst du in unserer Kaufberatung Paddelbekleidung.
Im Wildwasser gehört ein Wurfsack in jedes Boot. Doch auch im Flachwasser kann er zur Schwimmerbergung sehr hilfreich sein.
  • Wurfsack: In einem Wurfsack befindet sich ein – zwischen 15 und 30 Meter langes – Seil. Dieses ist im Sack gegen mechanische Einwirkungen geschützt und liegt so auch nicht im »Weg« rum. Ist es richtig in den Sack gestopft, so lässt sich der Sack schmeißen und das Seil rollt sich dabei langsam aus. Profis schaffen mit diesem Rettungsgerät die Bergung eines Schwimmers über 20 Meter. Der Einsatz des Wurfsacks erfolgt immer vom Ufer aus. Das Wurfsackseil sollte nicht als Wäscheleine mißbraucht werden, da die UV-Strahlung dem Seil schadet.

Wie transportiere ich ein Kajak?

Bevor es ans Wasser geht, steht (fast) immer erst der Transport des Kajaks an. Solange du ein Festrumpfkajak hast, kannst du dein Boot mit einem Bootswagen oder auf dem Autodach transportieren. Dafür brauchst du einen für deinen Autotyp passenden Dachträger, der fachmännisch montiert ist und bei dem du die zugelassene Dachlast (Träger + Boot) nicht überschreitest. Meist liegt die maximale Dachlast zwischen 50 und 100 Kilogramm. Das Kajak befestigst du mit zertifizierten Zurrgurrten. Dein Kajak darf vorne nicht überstehen, nach hinten bis zu einem Meter. Mit einer roten Fahne und Beleuchtung bei Nacht darf das Boot bis 1,5 Meter überstehen. Ist dir das zu kompliziert und beschwerlich, kannst du dir auch ein im Kofferraum leicht zu verstauendes Falt- oder Schauchboot zulegen.

So ist’s richtig: keinen Überstand vorne, maximal einen Meter Überstand hinten.

Wo kann ich mein Wunschmodell ausprobieren?

In Hamburg kannst du dein Wunschmodell direkt auf der Alster paddeln, in der Erlebnisfiliale Hamburg liegt eine große Testflotte zum Probepaddeln bereit und du kannst jedes Boot auf Herz und Nieren testen. In den Erlebnisfilialen Köln, München und Dresden kannst du Kajaks vor Ort in der Bootsabteilung im Kanu-Testbecken ausprobieren. Einfacher geht es nicht!

Im Frühjahr findet in den Städten Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, Dresden, Stuttgart und München wieder unser Outdoor-Testival, die Freiluft statt. Dort hast du die Möglichkeit, dir selbst ein Bild zu machen und Kajaks direkt miteinander zu vergleichen. Für den Fall der Fälle sorgt dort dann auch die Wasserwacht für Sicherheit. Nur Wechselkleidung musst du selbst mitbringen.

Und jetzt noch diese kleine Einführung und dann ab aufs Wasser …