Das solltest du wissen!

Wandern als alleinreisende Frau

Als Frau alleine wandern? Was für viele nach einem großen Abenteuer und wilder Freiheit klingt, mag sich für einige eher befremdlich und sogar riskant anhören. Gleich zu Beginn: Das Wandern als alleinreisende Frau muss dir keine Angst machen – im Gegenteil, es kann eine besonders mutmachende und lebensverändernde Erfahrung sein. Noch ein Pluspunkt: Wenn du allein unterwegs bist, kannst du der Natur und dir selbst noch näherkommen, als es in einer Gruppe möglich ist. Aber natürlich gibt es ein paar Dinge, auf die du achten solltest, um dich sicher zu fühlen und Wohlbefinden zu gewährleisten. Das A und O ist die richtige Vorbereitung. Hier teilen wir – das Team von The Female Explorer – unsere besten Tipps aus eigener Erfahrung, mit denen du perfekt für deine erste Solo-Wanderung gerüstet bist!

The Female Explorer X Globetrotter
Wandernde vor Berg

Warum fühlt es sich gut an, allein als Frau zu wandern?

1. Das Freiheitsgefühl, das du empfindest, wenn du allein mitten in der Natur bist und du alles um dich herum vergessen kannst.

2. Die absolute Flexibilität, die du hast, um deinen eigenen Weg und dein eigenes Tempo zu wählen und dich den Gegebenheiten ohne Abstimmung mit anderen anzupassen, fördert deine Selbstständigkeit.

3. Durch das Überwinden von Herausforderungen wird dein Selbstvertrauen gestärkt und es kann sich ein Gefühl der Unabhängigkeit entwickeln.

4. Die Möglichkeit zur Selbstreflexion und zum persönlichen Wachstum, da du ungestört Zeit hast, um über dich selbst und deine Ziele nachzudenken.

5. Die tiefe Verbindung mit der Natur, die dir ein Gefühl von Verbundenheit, Ruhe und Stärke vermittelt.

Wandern als alleinreisende Frau – das solltest du wissen: Unsere Checkliste

1. Sorgfältige Planung der Route: Bevor du dich auf den Weg machst, solltest du dich gründlich über die geplante Route informieren. Wähle lieber bekannte und stark frequentierte Wanderwege aus, um mit anderen Wander:innen in Kontakt zu kommen oder unvorhersehbare Schwierigkeiten zu minimieren. Überprüfe vorab die Länge, Schwierigkeit und die aktuellen Bedingungen der Route sowie die Zustandsberichte über Wege. Wanderführer und -karten bieten dazu viele wichtige Informationen. Zudem solltest du dir über deine Fähigkeiten und Erfahrungen bewusst sein und ehrlich beurteilen, welche Route für dich machbar ist, welche vielleicht (noch) nicht.

2. Nutzung von Apps und Technologie: Nutze zusätzlich Wander-Apps, um die Route zu planen und dich über die Route, die Bedingungen, in der Nähe liegende Hütten oder Ortschaften zu informieren. Ein Satellitenkommunikations-/GPS-Gerät oder eine Garmin-Uhr mit Notfallortungsfunktion kann darüber hinaus im Ernstfall lebensrettend sein. Auch die SOS EU ALP App kann in Notsituationen Hilfe rufen. Erkundige dich auch auf Wetter-Apps, um das aktuelle Wetter und Wetterumschwünge  im Blick zu haben und die passende Kleidung sowie Ausrüstung dabei zu haben.

3. Informationen über das Gebiet: Informiere dich im Voraus über das Gebiet, in dem du wandern möchtest. Achte auf mögliche Gefahren wie Wildtiere, Reisewarnungen oder Naturgefahren. Kenne auch die Regeln und Vorschriften des Gebiets, um Konflikte zu vermeiden. Respektiere Grundstücksgrenzen und achte darauf, dass du keinen Müll in der Natur hinterlässt.

4. Teilen der Route: Informiere eine Person über deine geplante Route und gib regelmäßig Updates über deinen Standort und Fortschritt. Teile ihr auch mit, wann du voraussichtlich an deinem Ziel ankommst. So kann im Notfall schnell Hilfe organisiert werden.

Tipp: Für die Planung der Route kannst du Navigations-Apps wie komoot verwenden. Mit der Premium-Variante kannst du einen Live-Tracking-Link an deine Liebsten senden. Ein echter Safety-Gamechanger!

5. Sorgfältiges Packen des Rucksacks: Stelle sicher, dass du alle notwendigen Dinge dabei hast, um dich abzusichern und auf mögliche Notfälle vorbereitet zu sein. Dazu gehören ein Erste-Hilfe-Set, ein gut aufgeladenes Mobiltelefon mit einer Powerbank, ein Kompass, eine Karte, ein GPS-Gerät und eine Stirnlampe. Vielleicht auch noch Wanderstöcke, Notfall-Biwaksack und eine Pfeife. Viele Rucksäcke haben schon eine Pfeife integriert, wie der Osprey KYTE 58.

6. Ausreichende Verpflegung: Stelle sicher, dass du genug Verpflegung für die gesamte Wanderung dabei hast. Packe energiereiche Snacks, Wasser und eventuell eine Trinkblase oder Wasserfilter ein, um unterwegs Wasser aufzufüllen.

7. Achtsamkeit: Höre immer auf deinen Körper und dein Bauchgefühl. Wenn du dich in riskanten Abschnitten unwohl fühlst, meide sie lieber. Mache regelmäßige Pausen und achte auf Personen in deiner Umgebung, die in dir eine Bedrohung hervorrufen.

8. Anschluss suchen: Wenn du dich unsicher fühlst, folge oder schließe dich anderen Solo-Hikern oder einer Gruppe von Wander:innen an. Das kann dir Sicherheit und Unterstützung bieten, besonders in ungewohntem Gelände.

Wandernde vor Berg

Allein wandern – so stark und wild kannst du sein!

Ist es für Frauen gefährlicher, als für Männer allein zu wandern? Wir sind der Überzeugung: Nein! Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zur Sicherheit. Mit der richtigen Ausrüstung und wenn du auf deine Intuition hörst, kannst du die Solo-Wanderung als Frau mehr als genießen. Wir meinen sogar: Es ist eine Erfahrung, die jede Frau einmal gemacht haben sollte. Warum? Weil sie dir zeigt, wie stark und wild du sein kannst!

Also worauf wartest du noch? Erfülle dir deine Träume, egal ob dich eine Tagestour oder gleich ein Long-Hike in spannende Regionen zieht. Verlasse ruhig mal deine Komfortzone und entdecke deine innere Stärke und Wildheit. Packe deinen Rucksack, schnüre die Wanderschuhe und mache dich auf ein lebensveränderndes Abenteuer gefasst!

Bist du schon mal alleine gewandert? Was waren deine schönsten Erfahrungen dabei? Wir sind gespannt auf deine Geschichten in den Kommentaren!


TEXT: Simone Balser


FOTOS: Leonore Herzog